„Er hat Dutzende Leben gerettet“: Gast überwältigte Amokläufer von Colorado Springs
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Elijah Newcomb aus Colorado Springs legt Blumen am Tatort nieder.
© Quelle: Geneva Heffernan/FR171851/dpa
Mit einem Sturmgewehr hat ein ein Angreifer auf Gäste eines bei Schwulen und Lesben beliebten Nachtclubs im US-Staat Colorado geschossen, fünf Menschen wurden bei der Tat in Colorado Springs getötet und 25 weitere verletzt. Dass nicht viele weitere Personen im „Club Q“ ihr Leben verloren, ist dem beherzten Eingreifen eines Gastes zu verdanken.
Nach Polizeiangaben betrat der 22-jährige Verdächtige den „Club Q“ am späten Samstagabend (Ortszeit) und eröffnete mit einem Sturmgewehr vom Typ AR-15 das Feuer. Auch eine Pistole und Munitionsmagazine seien sichergestellt worden. Der Angriff endete, als ein Gast sich die Handfeuerwaffe des mutmaßlichen Schützen griff und damit auf ihn einschlug, wie Colorado Springs‘ Bürgermeister John Suthers der Nachrichtenagentur AP sagte. Die Person, die auf den Verdächtigen mit der Pistole einprügelte, habe ihn bei Ankunft der Polizei auch auf den Boden gedrückt. „Wäre dieser Mensch nicht eingeschritten, hätte das sehr viel tragischer sein können“, sagte Suthers.
„Wir schulden ihnen einen ganz großen Dank“
Ähnlich äußerte sich der Polizeichef von Colorado Springs, Adrian Vasquez, der von einem ein „heldenhaften“ Besucher sprach. „Wir schulden ihnen einen ganz großen Dank“, erklärte er mit Blick auf diesen und einen weiteren Gast, die sich dem mutmaßlichen Schützen entgegenstellten. Beamte hätten den mutmaßlichen Schützen anschließend festgenommen. Vasquez sagte am Montag CNN, dass der Besucher, der den Täter niederrang, dabei verletzt wurde, die Verletzungen seien aber nicht lebensbedrohlich. Der zweite Gast, der half, den Täter zu überwältigen, sei nicht verletzt worden.
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Ein Absperrband der Polizei sperrt den Bereich um den Nachtclub ab.
© Quelle: Thomas Peipert/AP/dpa
Matthew Haynes, einer der Besitzer des Clubs, bestätigte der „New York Times“ ebenfalls, dass einer der Besucher den Schützen überwältigt habe, dabei sei er von einem anderen Gast unterstützt worden. „Er hat Dutzende von Menschenleben gerettet“, sagte Haynes. „Alle anderen rannten weg, und er rannte auf ihn zu.“
Ermittlungen wegen Mordes
Unterdessen wird gegen den mutmaßlichen Täter wegen Mordes in fünf Fällen und möglicher Hassverbrechen ermittelt. Das ging am Montag aus Gerichtsunterlagen hervor. Die Vorwürfe gegen den 22-Jährigen sind vorläufig und wurden von der Staatsanwaltschaft noch nicht offiziell bei Gericht eingereicht.
Verletzt wurde auch der mutmaßliche Täter. Die Polizei teilte mit, er schon sei im vergangenen Jahr festgenommen worden, nachdem seine Mutter gemeldet habe, er habe sie mit einer selbstgebauten Bombe, Waffen und Munition bedroht. Nach der Tat am Samstag wurden Fragen laut, warum die Behörden seinerzeit nicht versucht hätten, die Waffen des Mannes einzuziehen.
RND/AP/seb