Vergewaltigung und Kindesmissbrauch

Anklage gegen Verdächtigen im Fall Maddie erhoben: Es geht um andere Sexualstraftaten

Ein Vermisstenplakat mit der Aufschrift „Please help find our Madeleine“ an einer Litfaßsäule (Archiv).

Ein Vermisstenplakat mit der Aufschrift „Please help find our Madeleine“ an einer Litfaßsäule (Archiv).

Braunschweig. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat gegen den Verdächtigen, gegen den auch im Fall Maddie McCann ermittelt wird, Anklage wegen mehrerer Sexualstraftaten erhoben. Dem 45-jährigen Christian B. werden drei Taten der jeweils schweren Vergewaltigung und zwei Taten des sexuellen Missbrauchs von Kindern vorgeworfen, die er zwischen dem 28. Dezember 2000 und dem 11. Juni 2017 in Portugal begangen haben soll.

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Gegen den Deutschen wird auch im Zusammenhang mit dem Verschwinden des damals dreijährigen britischen Mädchens Maddie McCann am 3. Mai 2007 aus einer Apartmentanlage in Praia da Luz in Portugal wegen des Verdachts des Mordes ermittelt. Mutter Kate und Vater Gerry McCann standen zwischenzeitlich sogar selbst unter Verdacht. Die Ermittlungen zum Verschwinden des Mädchens dauern den Angaben vom Dienstag zufolge ungeachtet der Anklageerhebung weiter an. Details zu den bisherigen Ermittlungsergebnissen könnten nicht genannt werden.

Neben den Ermittlungen im Fall Maddie wird gegen den 45-Jährigen in weiteren Fällen wegen sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung ermittelt. Angeklagt wurde er nun, weil er zwischen dem 28. Dezember 2000 und dem 8. April 2006 eine unbekannt gebliebene, etwa 70 bis 80 Jahre alte Frau in ihrer Ferienwohnung in Portugal gefesselt und vergewaltigt haben soll. Im gleichen Zeitraum soll er ein unbekannt gebliebenes deutschsprachiges Mädchen im Alter von mindestens 14 Jahren in Portugal nackt an einen Holzpfahl gefesselt, mit einer Peitsche geschlagen und zum Oralverkehr gezwungen haben.

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Drei schwere Sexualstraftaten in Portugal begangen?

Außerdem soll der Deutsche am 16. Juni 2004 eine 20-jährige Frau aus Irland brutal vergewaltigt haben. Dann soll er sein Opfer an einen Tisch gefesselt und erneut vergewaltigt sowie ausgepeitscht haben. Diese Taten soll er per Video aufgezeichnet haben. Darüber hinaus soll er sich im April und Juni 2007 zwei Mädchen im Alter von zehn und elf Jahren nackt gezeigt und vor ihnen masturbiert haben.

Der über 100 Seiten umfassenden Anklageschrift seien mehrjährige, intensive und aufwendige Ermittlungen in mehreren europäischen Ländern, vor allem durch das Bundeskriminalamt, vorangegangen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Bei dem 45-Jährigen handele es sich um einen mehrfach vorbestraften Sexualstraftäter, der unter anderem auch wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilt worden sei.

Der Verteidiger des Verdächtigen, Friedrich Fülscher, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Vorwürfe seien schon länger bekannt, an der Sachlage habe sich nichts geändert. „Ich halte die Beweislage in allen Fällen für dürftig“, betonte er. Das Gericht müsse zunächst über die Zulassung der Anklage entscheiden.

Derzeit sitzt der 45-Jährige eine mehrjährige Haftstrafe für die Vergewaltigung einer US-Amerikanerin im Jahr 2005 im portugiesischen Praia da Luz ab, wo rund anderthalb Jahre später die damals dreijährige Maddie aus einer Apartmentanlage verschwand.

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RND/dpa/seb

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