Nach Flaschenwürfen mehr Polizei im Englischen Garten: „Es ist kein Spaß mehr“

Polizisten kontrollieren in den späten Abendstunden im Englischen Garten in München.

Polizisten kontrollieren in den späten Abendstunden im Englischen Garten in München.

München. Nach Flaschenwürfen auf Polizisten im Englischen Garten will die Polizei die Präsenz in dem großen Münchner Park verstärken. „Es ist eine Frage der Sozialkontrolle“, sagte der Vizepräsident des Münchner Polizeipräsidiums, Michael Dibowski, am Montag. „Wir werden im Englischen Garten zunehmend Präsenz zeigen.“ Zahlen, wie viele Polizisten dort künftig patrouillieren sollen, nannte er nicht.

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Dibowski hatte den Einsatz geleitet, der am Wochenende Schlagzeilen machte. Dabei waren Polizisten seinen Angaben zufolge wegen einer Schlägerei in den Park gerufen worden. Dort habe sich dann herausgestellt, dass der Grund für die Schlägerei ein sexueller Übergriff auf ein 14 Jahre altes Mädchen gewesen sei.

Polizei-Vizepräsident: „Die Dynamik macht mich tief betroffen“

Das „Eventpublikum“ im Park habe die Beamten dann nicht nur an ihrer Arbeit zu hindern versucht, sondern sie auch noch angegriffen. „Es ist kein Spaß mehr, dass man eher einen Sexualtäter schützen will statt zu helfen, dass der erkannt wird“, sagte Dibowski.

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19 Polizeibeamte wurden nach Angaben des Präsidiums bei dem Einsatz am Samstag leicht verletzt, rund 50 Flaschen sollen geflogen sein. „Meine Kolleginnen und Kollegen, die in dieser Situation helfen wollten und eine Straftat verfolgen mussten, wurden mit zahlreichen Flaschenwürfen von vielen umstehenden Personen angegriffen“, kritisierte der Polizei-Vizepräsident. „Die Dynamik, die sich im Englischen Garten entwickelt hat, macht mich tief betroffen.“

Sechs Jugendliche und junge Männer im Alter zwischen 15 und 20 Jahren wurden wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstands und tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte sowie Landfriedensbruchs angezeigt. Die Polizei setzte bei dem Einsatz Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Kenntnisse von Verletzten hat das Präsidium nach Angaben eines Sprechers allerdings nicht.

Möglicherweise gingen einige der Parkbesucher davon aus, es handle sich um einen Einsatz zum Durchsetzen der Corona-Abstandsregeln. „Ich weiß nicht, ob man da von einem Missverständnis reden kann“, sagte Dibowski. Auch wenn es ein Corona-Einsatz gewesen wäre, „rechtfertigt das nicht, Flaschen auf Polizisten zu werfen“.

RND/dpa

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