Oben-ohne-Radkorso in Berlin - Zeichen der Solidarität
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Oben ohne für die "Normalisierung" der Brüste: Ein Radkorso in Berlin solidarisierte sich mit einer Französin, deren brustfreies Sonnenbad Mitte Juni in der Hauptstadt mit einem Polizeieinsatz geendet hatte.
© Quelle: Getty Images
Berlin. Mit einem bunten Oben-ohne-Radkorso durch die Berliner Innenstadt haben Dutzende Frauen am Samstag humorvoll auf ein Verhüllungsgebot in Parks der Hauptstadt reagiert. Mit ihrer Aktion wollten sie Solidarität mit einer Berliner Französin zeigen, die sich Mitte Juni mit nackten Brüsten nahe eines Kinderplanschbeckens in einem Hauptstadt-Park gesonnt hatte.
Es geht darum, Brüste zu „normalisieren“
Parkwächter hatten sie nach Medienberichten zunächst freundlich gebeten, sich entweder einen BH anzuziehen oder diesen Ort des Parks zu verlassen. Denn das sei kein FKK-Gebiet. Nach ihrer Weigerung löste das Sonnenbad zuerst einen Polizeieinsatz und danach eine Debatte aus, vor allem in sozialen Medien.
Eine bundesweite feministische „Gleiche-Brust-für-Alle“-Bewegung fordert nun ein oben-ohne-Recht für Frauen an Orten, an denen sich auch Männer mit nacktem Oberkörper zeigen. Es gehe darum, Brüste zu „normalisieren“ statt sie zu sexualisieren, heißt es dazu im Internet.
Die Oben-ohne-Radlerinnen waren bunt verkleidet
Die Fahrraddemonstration stand unter dem Motto „No Nipple is free until all Nipples are free!“ (Keine Brustwarze ist frei, bis alle Brustwarzen frei sind). Zu sehen waren auch Transparente mit der Aufschrift „Boobs have no gender“ (Titten haben kein Geschlecht) oder „My body my choice“ (mein Körper meine Wahlfreiheit).
Jenseits ihrer nackten Brüste hatten sich die Demonstrantinnen auf Rädern oft bunt und fantasievoll verkleidet. Auch einige Männer fuhren mit, einige mit bekleidetem Oberkörper, andere mit BH und manche mit aufblasbaren Plastik-Brüsten.
Am 14. Juli will die Bewegung ihren Protest friedlich im Kieler Schrevenpark fortsetzen.
RND/dpa