Staatsanwalt in TV-Interview: Es gibt Beweise für den Tod von Maddie McCann
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Hans Christian Wolters, der im Fall der vermissten Maddie McCann ermittelnde Staatsanwalt, hat einem portugiesischen TV-Sender ein Interview gegeben. Darin bestätigt er, dass es materielle Beweise für den Tod der damals Dreijährigen gebe (Archivbild).
© Quelle: imago images/imagebroker
In den Fall der seit 2007 vermissten Maddie McCann kommt nach 13 Jahren womöglich immer mehr Bewegung. Anfang Juni teilten das Bundeskriminalamt (BKA) und die Staatsanwaltschaft Braunschweig mit, dass sie gegen einen 43-jährigen Deutschen wegen Mordverdachts ermitteln.
Unter Verdacht steht der mehrfach vorbestrafte Sexualstraftäter Christian B., der 2019 vom Landgericht Braunschweig wegen Vergewaltigung einer 72-jährigen Amerikanerin verurteilt worden war.
Ähnliche Aussagen der Staatsanwaltschaft sorgten im Juni für Wirbel
Nun hat Staatsanwalt Hans Christian Wolters, der im Fall des vermissten Mädchens ermittelt, dem portugiesischen TV-Sender “RTP” ein Interview gegeben. Auf die Frage, ob es materielle Beweise für den Tod der damals Dreijährigen gebe, antwortet Wolters mit Ja. Auf die Nachfrage, um welche konkreten Beweise es sich hierbei handele, sagt er: “Zu den Sachen, die wir haben, kann ich nichts sagen.”
Auf die anschließende Vermutung hin, dass es ein Video des toten Mädchens gebe, erwidert er: “Das kann ich weder bestätigen noch dementieren.”
Erst im Juni hatten ähnliche Aussagen Wolters’ für Aufsehen gesorgt. In einer Pressekonferenz hatte der Staatsanwalt gesagt: “Wir gehen davon aus, dass das Mädchen tot ist.” Daraufhin hatte es vor allem aus dem Umfeld der Vermissten Kritik gegeben, wonach der Tod Maddies nicht erwiesen sei. Laut Wolters gebe es zwar keine “forensischen Beweise”, jedoch “konkrete Indizien”.
Der Anwalt der Familie hatte die deutschen Behörden dazu aufgefordert, die Beweise für den Tod Maddies offenzulegen. Für die Familie sei es wichtig zu wissen, was passiert sei. Die Aussage der deutschen Ermittler, einen Mord an Maddie zu untersuchen, sei “ein Schock für sie gewesen”.
Die damals dreijährige Madeleine McCann, auch Maddie genannt, verschwand am 3. Mai 2007 aus einer Appartementanlage in Praia da Luz (Portugal). Seitdem wird der Fall immer wieder aufgerollt. Im Juni 2020 nahm er dann eine plötzliche Wende, als das BKA und die Staatsanwaltschaft Braunschweig den Mordverdacht gegen den Deutschen Christian B. öffentlich machten.
Der Tatverdächtige ist mehrfach wegen Sexualdelikte vorbestraft und lebte zwischen 1995 und 2007 an der Algarve. Er sitzt zurzeit in Kiel im Gefängnis eine Haftstrafe ab.
RND/liz