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Russland-Krieg

Als Vermittler: Gerhard Schröder soll noch heute Putin in Moskau treffen – Bund über Pläne nicht informiert

2002: Gerhard Schröder (rechts) neben Wladimir Putin (Archiv)

2002: Gerhard Schröder (rechts) neben Wladimir Putin (Archiv)

Hannover. Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) soll noch am heutigen Donnerstag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über einen Frieden in der Ukraine verhandeln. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Politico“ mit Verweis auf mit der Sache vertrauten Personen.

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+++ Alle Entwicklungen zu Putins Krieg im Liveblog +++

Nicht etwa die Bundesregierung soll Schröder um Vermittlung gebeten haben, sondern die ukrainische Regierung, heißt es bei der „Bild“. Auch die Spitze der SPD sei nicht vorab informiert worden, genauso wenig wie das Auswärtige Amt.

Die Bundesregierung hat keine Kenntnis von einem angeblichen Treffen Putins mit dem Altkanzler. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag in Berlin aus Regierungskreisen erfuhr, wurden Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und seine Regierung nicht über einen solchen Besuch informiert.

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Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hatte bereits vor einer Woche vorgeschlagen, dass Schröder zwischen der Ukraine und Russland vermitteln solle. „Er ist einer der wenigen hier in Deutschland, die womöglich noch einen direkten Draht zu Herrn Putin haben. Es gibt keinen, der so etwas hat in Deutschland und den anderen europäischen Ländern“, sagte Melnyk der „Bild“. Schröders Ehefrau Soyeon Schröder-Kim hatte am Samstag auf Instagram geschrieben: „Ihr könnt sicher sein, was auch immer mein Mann tun kann, um zur Beendigung des Krieges beizutragen, wird er tun und zwar unabhängig von Ultimaten der SPD oder anderen Organisationen, wie etwa dem DFB.“

Zunehmender Druck auf Schröder

Der frühere Kanzler gilt als langjähriger Freund von Präsident Putin, der am 24. Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat. Wegen seiner Verbindungen nach Moskau steht Schröder seit Langem in der Kritik, vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs gab es zunehmend Druck wegen seines Festhaltens an Geschäftsbeziehungen zu Russland. Konkret geht es um Posten bei den Erdgaspipeline-Unternehmen Nord Stream 1 und 2 sowie beim russischen Ölkonzern Rosneft, wo er Aufsichtsratschef ist.

Schröder hatte sich am 24. Februar öffentlich auf seiner Seite im Onlinenetzwerk Linkedin zum Krieg in der Ukraine geäußert. In seinem Beitrag forderte er Russland dazu auf, den Krieg und das damit verbundene Leid für die Menschen in der Ukraine schnellstmöglich zu beenden. Gleichzeitig betonte er, dass bei notwendigen Sanktionen die politischen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Verbindungen zwischen Europa und Russland nicht ganz gekappt werden dürften.

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RND/fw

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