Caritas: Arme Schüler oft von Online-Unterricht ausgeschlossen

Schüler einer fünften Klasse eines Gymnasiums benutzen im Unterricht einen Laptop. Nicht alle Schüler sind so gut ausgestattet.

Schüler einer fünften Klasse eines Gymnasiums benutzen im Unterricht einen Laptop. Nicht alle Schüler sind so gut ausgestattet.

Paderborn. Die Caritas Paderborn kritisiert mangelnde Möglichkeiten von Kindern armer Familien, am Online-Unterricht teilzunehmen. Die Corona-Krise habe noch einmal sehr deutlich gemacht, "dass Armut die Ungleichheiten im deutschen Bildungswesen verstärkt", erklärten die Schuldnerberatungsstellen der Caritas am Mittwoch in Paderborn. Die meisten Schüler in Hartz-IV-Haushalten verfügten nicht über einen eigenen Computer und hätten sich deshalb kaum an digitalen Unterrichtsformen beteiligen können.

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Bildungschancen seien in Deutschland weiter sehr stark vom Einkommen der Eltern abhängig, beklagte Christoph Eikenbusch vom Diözesan-Caritasverband Paderborn. Er verwies auf Untersuchungen des Instituts der deutschen Wirtschaft, wonach nur 15 Prozent der Zwölfjährigen in Hartz-IV-Haushalten über einen eigenen Computer verfügen. Während einer Aktionswoche der Schuldnerberatung hätten Jugendliche unter anderem berichtet, dass ein benutzbarer Laptop fehle oder man sich den PC immer bei den Nachbarn ausleihen müsse, hieß es weiter.

Der Beschluss der Bundesregierung, bedürftigen Schülern einen Zuschuss von 150 Euro für die Anschaffung von Laptops und anderen Geräten zu zahlen, ziele in die richtige Richtung, sagte Eikenbusch. Doch dürfte das Geld kaum für den Kauf eines PCs ausreichen, so der Caritas-Abteilungsleiter. Hilfesuchende seien deshalb häufig darauf angewiesen, Anträge auf Einzelfallhilfe bei Stiftungen oder der "Aktion Lichtblicke" zu stellen, bei der die Caritas Kooperationspartner sei.

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RND/epd

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