Caritas International fordert faire Verteilung von Impfstoffen
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Corona-Prävention in Malawi (Afrika).
© Quelle: Joseph Mizere/XinHua/dpa
Berlin. Der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, hat eine weltweit faire Verteilung von Corona-Impfstoffen gefordert. „Bei der Verteilung der Covid-Impfstoffe darf es keinen Nationalismus geben“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Die Impfstoffforschung ist zu großen Teilen öffentlich finanziert. Dies muss der Hebel für eine faire weltweite Verteilung sein, etwa dadurch, dass der Patentschutz des Impfstoffes aufgehoben wird.“
Müller sagte weiter: „Corona ist nicht nur eine Frage der medizinischen Versorgung. Aufgrund der Pandemie steigen weltweit Armut und Hunger so stark an wie seit Jahren nicht mehr. Es ist unsere ethische Verpflichtung, andere Länder im Kampf gegen die Pandemie zu unterstützen.“ Der derzeitige Preis von 16,50 Euro pro Impfdosis sei für viele Staaten viel zu hoch. Die Gefahr, dass sie sich deshalb noch weiter verschulden müssten, sei groß.
Caritas international, das Hilfswerk der Deutschen Caritas, hat nach eigenen Angaben seit dem Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 in über 70 Ländern Corona-Hilfsmaßnahmen gestartet. Die Hilfe reiche von Aufklärungsarbeit und der Verteilung von Hygienesets bis hin zu Nahrungsmittelverteilungen und Hausbesuchen, so die Organisation. Bislang seien diese Hilfen einer knappen Million Menschen zugutegekommen.
Zuletzt waren die ersten Impfstoffe zugelassen worden; in manchen Ländern haben die Impfungen begonnen.
RND