Das Militär schießt, die Wirtschaft ist am Boden: Myanmar braucht Hilfe

Demonstranten nehmen in Yangon an einem Protest gegen die Militärjunta teil.

Demonstranten nehmen in Yangon an einem Protest gegen die Militärjunta teil.

In Myanmar hat das vergangene Wochenende einen neuen, traurigen Rekord aufgestellt. Allein am Samstag sind bei den anhaltenden Protesten gegen den Militärputsch von Anfang Februar 114 Menschen gestorben. Und als wäre das nicht genug: Soldaten und Polizisten schießen mittlerweile auch auf Kinder. Mehrere Minderjährige sind dem harten Auftreten des Militärs zum Opfer gefallen. Dieses hat seine Drohungen wahr gemacht: Es werde kompromisslos gegen diejenigen vorgehen, die die soziale Ordnung gefährden.

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Natürlich stellt sich das Militär ungern der Frage, wer hier wohl zuerst die soziale Ordnung gestört hat. Im November errang die von der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi angeführte Nationale Liga für Demokratie (NLD) einen krachenden Wahlsieg, sicherte sich mehr als 80 Prozent der Stimmen. Das Militär, das laut der gültigen Verfassung von 2008 so oder so mit einer Sperrminorität an der Regierung beteiligt ist, witterte Wahlbetrug und riss die Macht an sich.

Seitdem herrscht Chaos im Land. Die Bevölkerung streikt und protestiert auf der Straße, Soldaten schießen wahllos in die Menge. Die Wirtschaft liegt derweil am Boden. Die nationale Währung Kyat verliert an Wert, Importgüter – von Öl bis zu Nahrungsmitteln – werden teurer. Das Entwicklungsland mit 54 Millionen Einwohnern muss sich auf Hunger einstellen. Deshalb muss auch das Ausland, das bis auf China schnell war mit der Verurteilung des Putsches, seine Strategie erweitern.

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Sanktionen gegen das Militär reichen offenbar nicht aus. Die zahlenmäßig weit überlegene zivile Gegenseite braucht Unterstützung im Kampf gegen das skrupellose Regime. Aber auch gegen einen ökonomischen Abwärtsstrudel, der das arme Land nur tiefer ins Chaos reißen würde.

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