EU ist „der Weg nach Hause“: Selenskyj wirbt für schnellen EU-Beitritt der Ukraine
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Wolodymyr Selenskyj (hinten,M), Präsident der Ukraine, spricht beim EU-Gipfel im Gebäude des Europäischen Rates.
© Quelle: Olivier Matthys/AP/dpa
Brüssel. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in seiner ersten Rede vor dem Europäischen Parlament für einen raschen EU-Beitritt seines Landes geworben. „Ich danke Ihnen, dass wir Seite an Seite kämpfen“, sagte Selenskyj am Donnerstag in Brüssel. Es ist die zweite Auslandsreise des Präsidenten seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar vergangenen Jahres. Die EU sei für die Ukraine „der Weg nach Hause“, erklärte Selensykj. Er sei in Brüssel, um für die Ukrainer diesen Weg zu ebnen.
Während seiner Rede dankte Selenskyj namentlich EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola, die sich für die Unterstützung der Ukraine starkgemacht habe. „Ich erinnere mich noch sehr genau, als das Europaparlament sich nach Kriegsbeginn für den Kandidatenstatus der Ukraine ausgesprochen hat. Das hat uns Kraft gegeben, durchzuhalten.“ Er werde die Ukraine reformieren, sein Land werde Teil der EU werden, betonte Seleskyi, und endete mit „Slava Ukraini“ („Ehre der Ukraine“).
Schon beim Betreten des Plenarsaals bekam Selenskyj stehende Ovationen. „Es sei ein historischer Moment“, sagte Metsola. Fast ein Jahr sei seit Kriegsbeginn vergangenen. In dieser Zeit habe Selenskyjs Führung sein Volk inspiriert und Menschen auf dem ganzen Erdball. „Wenn die Welt an die Ukraine denkt, dann denkt sie an Helden, sie denkt an den Kampf von David gegen Goliat.“
„Die Ukraine ist Europa und die Zukunft der Ukraine liegt in der EU“
Das EU-Parlament habe immer an der Seite der Ukraine gestanden und dort stehe es auch weiterhin. „Denn wir haben verstanden, dass die Ukraine nicht nur für sich kämpft, sondern für uns und unsere Werte, für die Ideale, die uns verbinden und die uns alle zu Europäern machen., sagte Metsola.
Bei Treffen mit Macron und Scholz: Selenskyj will Kampfjets
Bei einem Treffen mit Selenskyj sicherten der französische Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz der Ukraine ihre Unterstützung zu.
© Quelle: Reuters
Die EU kenne die Opfer, die die Ukraine bringe und müsse sie anerkennen, „nicht nur mit Worten, sondern mit Taten, mit dem politischen Willen, den Handel zu erleichtern, dem schnellstmöglichen Beitrittsprozess, mit finanziellen Mitteln für die Ukrainer, mit Hilfe zum Wiederaufbau, mit militärischem Training, militärischem Equipment und Verteidigungssystemen. Die Ukraine muss gewinnen“, sagte Metsola.
Die Staaten müssten den nächsten Schritt schnell überlegen und die „Langstreckenraketen und Kampfjets anbieten, die die Ukraine braucht, um die Freiheit zu verteidigen, die zu viele, zu lange für selbstverständlich hielten. Unsere Antwort muss der Bedrohung entsprechen und diese ist existentiell“, sagte Metsola.
RND/epd