Gregor Gysi fordert Gespräch zwischen Kanzler Scholz und der Letzten Generation
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/SXD3OONO65B5RBHM6NZLXYWHKM.jpeg)
Der Linken-Bundestagsabgeordnete Gregor Gysi.
© Quelle: Martin Schutt/dpa
Viel Weltbewegendes ist passiert 2022 - zu viel fast für einen einzelnen TV-Jahresrückblick. Da hilft es, dass Gregor Gysi und Harald Schmidt ihre Rückblickssendungen für den Nachrichtensender ntv inzwischen im Sechs-Monats-Rhythmus produzieren. Zum Jahresausklang sprachen der Linken-Politiker und der Late-Night-Großmeister a.D. nun unter anderem über die Regierungsdauerkrise in Großbritannien. Wie sich denken lässt, ein gefundenes Pointenfressen.
„Ich finde das fantastisch, wie das dort läuft“, ironisierte Gysi die jüngsten Polit-Beben um die Premierminister Boris Johnson, Liz Truss und Rishi Sunak. „Die beweisen, dass jede Britin und jeder Brite mal Premierminister sein kann. Man muss sich ja noch nicht mal mehr das Gesicht und den Namen merken. Man wird fragen, wer wird‘s denn nächste Woche?“
Die Klimaproteste der Aktivistengruppe Letzte Generation waren indes Harald Schmidt eine humoristische Note wert: „Ich staune über mich. Ich frage mich, bin ich es noch selbst, der hier mit Ihnen spricht“, holte der Entertainer zu einer eigenwilligen Sympathiebekundung aus. „Ich glaube, dass ich mich in der nächsten Sendung an Ihnen festklebe und Sie mit Kartoffelbrei bewerfe.“
Gysi über Letzte Generation: „Kanzler muss mit ihnen sprechen“
Ernster äußerte sich Gregor Gysi mit Blick auf eine mögliche weitergehende Radikalisierung der Gruppe. Dazu bemühte er den Vergleich mit der 68er-Bewegung. „Die Jugend war damals schon unzufrieden, wie die Eltern und Großeltern die NS-Vergangenheit nicht aufgearbeitet hat“, sagte der Politiker, der seinerseits 1967 in die SED eingetreten war. „Die verstaubten Unis, die Ökologie - vieles spielte eine Rolle. Man redete nicht mit ihnen. Und aus der Bewegung entstand später die RAF.“
Wenn man nicht wolle, dass sich dasselbe mit der „Letzten Generation“ wiederhole, müsse man „jetzt deeskalieren“, mahnte Gysi. „Das ist das Entscheidende. Und deshalb muss der Kanzler jetzt mit ihnen sprechen.“
Weitere Themen von „Gysi & Schmidt: Der ntv Rückblick“ waren Russlands Krieg in der Ukraine, die Fußball-WM in Katar, der Tod der Queen und die Midterms in den USA. Ausgestrahlt wird die Sendung am Donnerstag, 22. Dezember, um 23.30 Uhr, bei ntv.
RND/Teleschau