Günther über Kanzlerkandidatur: Keine Eile bei Entscheidung
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/3PYAMLDPLFDYZPSL7LTJ7WBA4I.jpeg)
Daniel Günther (CDU), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, während einer Pressekonferenz.
© Quelle: Gregor Fischer/dpa
Kiel. Für die Entscheidung über den Kanzlerkandidaten der Union zur Bundestagswahl in neun Monaten sieht Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther keinen Zeitdruck. „Im Moment haben wir eine Pandemie zu bekämpfen - das ist unsere Hauptaufgabe“, sagte der CDU-Politiker der Nachrichtenagentur dpa. „Da müssen wir die Antwort auf die Frage, mit welchem Spitzenkandidaten wir in die Bundestagswahl gehen, nicht übers Knie brechen.“
Günther selbst war erst drei Monate vor der Landtagswahl 2017 zum Spitzenkandidaten der Nord-CDU bestimmt worden.
Bei der für die Union ebenfalls entscheidenden Frage nach einem neuen CDU-Chef wollte sich Günther nicht festlegen. Ob im Januar NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz oder der frühere Umweltminister Norbert Röttgen zum CDU-Vorsitzenden gewählt wird? Das wisse er genau so wenig wie Journalisten. Sympathie für Laschet und Distanz zu Merz hatte Günther in der Vergangenheit wiederholt bekundet.
Bei der Kanzlerkandidatur werde der neue CDU-Vorsitzende natürlich ein entscheidendes Wort mitreden, sagte er. „Aber ich bleibe dabei, dass diese Frage am Ende zwischen CDU und CSU besprochen wird. Ich schließe da überhaupt nichts aus in den jetzigen Zeiten.“
Hintergrund sind die Spekulationen um eine eventuelle Kanzlerkandidatur des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU). „Wir werden uns da gut aufstellen und in der Frage nach der Kanzlerkandidatur rechtzeitig nach dem Parteitag entscheiden.“
Günther hat für seine Zukunft immer betont, er wolle nicht nach Berlin wechseln, sondern 2022 zum Ministerpräsidenten wiedergewählt werden. Die Frage, ob sich das doch noch ändern könnte, beantwortete er kurz und knapp: „Nein“.
RND/dpa