NRW-Innenminister Reul: Inanspruchnahme von Seelsorge ist keine Schwäche
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/F2X37V7LJBARLE7H7HMNFGO4XE.jpeg)
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) betont die Bedeutung der Seelsorge für Polizisten und Polizistinnen.
© Quelle: Marcel Kusch/dpa
Düsseldorf. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hat die Bedeutung der Seelsorge auch für Polizisten und Polizistinnen in belastenden Einsätzen betont. Er habe Spezialeinsatzkommandos (SEK) erlebt, die „an den Lippen“ eines Seelsorgers gehangen hätten, sagte Reul am Montag in einem Grußwort zur digitalen Synode der Evangelische Kirche im Rheinland. „Die brauchten ihn, diese starken Kerle.“
Reul wies auch auf die Belastung von Polizisten hin, die „unfassbare“ Datenmengen zu Kindesmissbrauch auswerteten. „Nach einem solchen Abstieg in die tiefsten Tiefen der menschlichen Existenz brauchen sie einfach jemanden, der ihnen den Weg wieder nach oben zeigt.“
Kein Polizist und keine Rettungskraft müsse sich schämen, wenn sie sich in einer schwierigen Situation an Seelsorger wendeten, sagte der CDU-Politiker. Wer das als Schwäche wahrnehme, der verwechsele Härte mit Stärke. „Wir wollen ja keine harten Menschen, wir wollen starke Menschen als Polizistinnen und Polizisten.“ Auch im Katastrophenschutz würden empathische Menschen gebraucht. „Eines weiß ich ganz genau: Man muss nicht zwingend an einen Gott glauben, religiös oder spirituell sein, um aus der Anteilnahme eines anderen Menschen wieder Hoffnung zu schöpfen“, betonte Reul.
Der Minister dankte der evangelischen und auch der katholischen Kirche für ihre Seelsorgearbeit in vielen Bereichen. Das Thema Seelsorge steht im Mittelpunkt der diesjährigen Synode. Die Landessynode mit aktuell 199 Mitgliedern ist das oberste Leitungsgremium der zweitgrößten evangelischen Landeskirche.
RND/dpa