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“NSU 2.0″-Drohmails: Mohamed Ali dringt auf Ermittlungen der Bundesanwaltschaft

Amira Mohamed Ali, Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag.

Amira Mohamed Ali, Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag.

Frankfurt a.M. Die Fraktionschefin der Linken im Bundestag, Amira Mohamed Ali, dringt auf Ermittlungen der Bundesanwaltschaft zu den “NSU 2.0”-Drohmails. Mohamed Ali sagte dem Deutschlandfunk laut Vorabbericht vom Samstag, in der Vergangenheit seien an vielen Stellen Drohungen auch Taten gefolgt. Die Linken-Politikern zählt zu den Empfängerinnen und Empfängern der Mails und sprach von einer “bedrohlichen Situation”.

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Aus Sicht des Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, sind die rechtsextremistischen Drohmails unbedingt ernst zu nehmen. "Wenn einer solch einen Mordaufruf gegen Menschen und ihre Familien ausspricht, dann ist er auch potenziell in der Lage, solche Terroranschläge zu vollziehen", sagte Mazyek, der nach eigenen Angaben bereits drei solche Schreiben erhalten halt, dem Internetportal "t-online". Angesichts dessen vermisse er auch bei den polizeilichen Ermittlungen immer noch eine entsprechende "Ernsthaftigkeit".

Offenbar etliche Trittbrettfahrer

Vor wenigen Tagen hatte der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) im Innenausschuss des Landtags von bislang 69 Drohschreiben mit dem Absender “NSU 2.0” an 27 Personen und Institutionen in acht Bundesländern berichtet. In mehreren Fällen wurden Daten der Bedrohten über hessische Polizeicomputer abgefragt.

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Unter den Empfängern der Drohmails sind viele Frauen, darunter die hessische Linken-Politikerin Janine Wissler und die Frankfurter Rechtsanwältin Seda Basay-Yildiz. Die Anwältin hatte im Münchner NSU-Prozess Opferfamilien der rechtsterroristischen Gruppe vertreten. Auch die Journalistin Maybrit Illner und der Journalist Deniz Yücel sind bedroht worden.

Wie "Der Spiegel" unter Berufung auf nicht näher genannte hessische Polizeibeamte berichtet, gibt es offensichtlich eine Reihe von Trittbrettfahrern, die Mails versenden. Die Zahl der Drohungen sei demnach mittlerweile unüberschaubar.

RND/epd

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