Um die Energienot in Deutschland einzudämmen, soll mehr Öl über Rostock und bald auch Flüssiggas über Lubmin fließen. Die MV-Regierungschefin plädiert für weitere finanzielle Entlastung von Bürgern. Nach Bayern geht ein kritischer Wink in der Atomkraftdebatte.
Berlin. Bundeskanzler Olaf Scholz und Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (beide SPD) haben sich am Dienstag in Berlin nach einer Sitzung des Landesregierungskabinetts klar gegen eine Verlängerung der Nutzung von Atomkraft ausgesprochen – auch trotz explodierender Energiepreise.
Zum Jahresende sollen die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland vom Netz gehen. Vor allem Politiker von CDU und CSU forderten wiederholt, die Laufzeiten wegen der Energienot durch den Krieg in der Ukraine zu verlängern. Geht nicht, kontert Scholz in Berlin. „Es gibt eine sehr einheitliche Expertenmeinung: Die Brennstäbe reichen nur nicht bis zum Jahresende.“ So oder so müsse man nach anderen Lösungen der Energiegewinnung suchen; dafür sei der Ausbau von Windkraft- und Solarnutzung der richtige Weg. Kurzfristig sollen Öltransporte von Rostock zur wichtigen Raffinerie in Schwedt (Brandenburg) und auch die Anlandung von Flüssiggas in Lubmin eine wesentliche Rolle spielen.