Nach Razzia gegen „Reichsbürger“-Szene

Extremismusvorwürfe: Schützengesellschaft schließt Heinrich XIII. Prinz Reuß aus

Bei einer Razzia gegen sogenannte "Reichsbürger" in Frankfurt/Main führen vermummte Polizisten, nach der Durchsuchung eines Hauses Heinrich XIII Prinz Reuß (2.v.r.) zu einem Polizeifahrzeug.

Bei einer Razzia gegen sogenannte "Reichsbürger" in Frankfurt/Main führen vermummte Polizisten, nach der Durchsuchung eines Hauses Heinrich XIII Prinz Reuß (2.v.r.) zu einem Polizeifahrzeug.

Gera. Der wegen mutmaßlichen Umsturzplänen festgenommene Heinrich XIII. Prinz Reuß ist aus der Privilegierten Schützengesellschaft Gera ausgeschlossen worden. „Wir haben den Prinzen aufgrund unserer Demokratieklausel ausgeschlossen, weil wir keine Tendenzen unterstützen, die unsere demokratische Gesellschaft angreifen“, sagte Andreas Kinder, Pressesprecher der Schützengesellschaft und Ostthüringer CDU-Politiker.

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Ausschluss per Umlaufverfahren

Zuvor hatte die „Ostthüringer Zeitung“ darüber berichtet. Nachdem man aus den Medien von den Ermittlungen gegen Heinrich XIII. Prinz Reuß erfahren habe, sei der Ausschluss per Umlaufverfahren beschlossen worden, erläuterte Kinder.

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Am Mittwoch waren bei einem der größten Polizeieinsätze gegen Extremisten in Deutschland 25 Menschen aus der Reichsbürgerszene festgenommen worden. Sie stehen nach Angaben der Bundesanwaltschaft im Verdacht, eine terroristische Vereinigung gebildet zu haben, die mit Waffengewalt eine neue Regierung installieren wollte und auch Tote in Kauf genommen hätte.

Als einer der Rädelsführer gilt der Unternehmer Heinrich XIII. Prinz Reuß aus Hessen, der in Bad Lobenstein ein Jagdschloss besitzt. Er und weitere Verdächtige kamen in Untersuchungshaft.

Heinrich XIII. P. R. bei Razzia gegen Reichsbürger festgenommen

Der 71-Jährige steht im Verdacht, eine führende Rolle bei den Umsturzplänen der Gruppierung zu spielen.

Kinder zufolge hatte man bereits seit einem Vorfall in Bad Lobenstein im Verein Bedenken zur Mitgliedschaft von Reuß. Der damalige Bürgermeister der ostthüringer Kleinstadt soll Mitte August einen Zeitungsreporter angegriffen haben. Wie die „Ostthüringer Zeitung“ (OTZ) berichtete, ging der angegriffene OTZ-Reporter damals der Frage nach, warum die Stadt den der Reichsbürgerszene zuzuordnenden Reuß zu einem Empfang des Bürgermeisters eingeladen hatte. In einem Video dazu war auch Reuß zu sehen, der während des Vorfalls an einem Tisch in der Nähe stand.

Seit über 30 Jahren Mitglied

Kinders Angaben zufolge war Heinrich XIII. Prinz Reuß seit der Gründung des Vereins 1990 Mitglied. Es gebe aus historischen Gründen eine traditionelle Verbindung seiner Familie zu dem Verein. Nach dem Vorfall in Bad Lobenstein sei Reuß aber nicht mehr zu Veranstaltungen vom Verein offiziell eingeladen worden.

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RND/dpa

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