„Wir räumen in wenigen Monaten auf, was Sie in sechzehn Jahren verbockt haben“
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Deutscher Bundestag, 51. Plenarsitzung, Haushaltsdebatte Aktuell,08.09.2022 Berlin, Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck Gruene mit Handgeste und energischem Ausdruck bei seiner Rede bei der Haushaltsdebatte in 51. Sitzung des Deutschen Bundestag in Berlin Berlin Berlin Deutschland *** German Bundestag, 51 plenary session, budget debate Current,08 09 2022 Berlin, economy and climate minister Robert Habeck Gruene with hand gesture and energetic expression during his speech at the budget debate in 51 session of the German Bundestag in Berlin Berlin Germany
© Quelle: IMAGO/Political-Moments
Berlin. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat auf die harsche Kritik der Union an ihm mit einem Gegenangriff geantwortet. Der „Sound der Selbstkritiklosigkeit“, der sich in der Generaldebatte am Vortag gezeigt habe, erfordere eine Antwort, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag im Bundestag bei der Debatte über den Haushalt seines Ministeriums.
Habeck kritisiert Energiepolitik der Union und kündigt Unterstützung an
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kritisiert in der Haushaltsdebatte die Energiepolitik der Union und wirbt für neue Preispolitik auf dem Energiemarkt.
© Quelle: Reuters
CDU-Chef Friedrich Merz hatte unter anderem Habecks Plan, zwei der drei letzten Atomkraftwerke im kommenden Jahr in eine Reserve zu schicken, als „Irrsinn“ bezeichnet. Habeck hielt ihm entgegen: „Lieber Herr Merz, sechzehn Jahre lang hat die Union dieses Land regiert und viele Bundesländer. Sechzehn Jahre energiepolitisches Versagen. Und wir räumen in wenigen Monaten auf, was Sie in sechzehn Jahren verbockt, verhindert und zerstört haben.“
Habeck verspricht: „Wir werden die deutschen Unternehmen und den deutschen Mittelstand schützen“
Die Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP habe vom ersten Tag an einen klaren Kurs gehalten und den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Energieeffizienz vorangetrieben und gleichzeitig die Krise bekämpft. Habeck hielt der Union „Oppositionsgeklingel und Möchtegern-Wirtschaftspolitik“ vor.
Habeck: Werden breiten Rettungsschirm für Unternehmen aufspannen
Habeck betonte, die Regierung werde auch den Unternehmen helfen, die unter der Krise leiden. „Wir werden einen breiten Rettungsschirm aufspannen, und wir werden ihn breit aufspannen, so dass vor allem die Kleinen und die KMUs unter diesen Rettungsschirm runterfallen können“, sagte der Grünen-Politiker. Die Regierung aus SPD, Grünen und FDP hatte sich beim Koalitionsausschuss am Wochenende bereits auf weitere Hilfen geeinigt.
Das sogenannte Energiekostendämpfungsprogramm, das energie- und handelsintensiven Unternehmen mit Zuschüssen hilft, solle für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) geöffnet werden, sagte Habeck. Auch die „Handelsbezogenheit“ solle als Kriterium wegfallen. Zudem solle die Unterstützung nicht auf bestimmte Branchen begrenzt sein. Kriterien, um von den Hilfen zu profitieren, könnten beispielsweise der Anteil der Energiekosten am Produkt oder am Umsatz sein, sagte Habeck.
Das Programm werde zeitlich befristet sein, weil man an anderen Instrumenten arbeite, um den Preisanstieg zu stoppen und so Bürger und Unternehmen zu entlasten, sagte Habeck. „Es kann also keine Dauersubvention sein.“ Er versprach: „Wir werden die deutschen Unternehmen und den deutschen Mittelstand schützen.“
Habeck betonte, es gebe auch einen Nachfrageschock, weil Menschen bei knapper Kasse weniger konsumierten. Auch daran arbeite die Regierung, damit der Konsum wieder steige. Für Oktober kündigte er einen Mechanismus an, wonach Unternehmen, die ihre Produktion zurückfahren und so Gas sparen, finanziell entschädigt werden sollen. „Putins Angriff zielt auch auf unser Wirtschaftssystem“, sagte Habeck mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
RND/dpa