Söder macht sich „a bissl” Sorge um Impfskeptiker und Kabinettskollege Aiwanger

Hubert Aiwanger (l., Freie Wähler), stellvertretender Ministerpräsident und Staatsminister für Wirtschaft, Landentwicklung und Energie, und Markus Söder (r., CSU), Ministerpräsident von Bayern. Söder kritisiert seinen Kabinettskollegen für dessen jüngsten Aussagen über die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe.

Hubert Aiwanger (l., Freie Wähler), stellvertretender Ministerpräsident und Staatsminister für Wirtschaft, Landentwicklung und Energie, und Markus Söder (r., CSU), Ministerpräsident von Bayern. Söder kritisiert seinen Kabinettskollegen für dessen jüngsten Aussagen über die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe.

Nürnberg. Mit seinen demonstrativen Zweifeln an Corona-Impfungen stellt sich Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger nach Ansicht von Ministerpräsident Markus Söder zunehmend ins politische Abseits. „Meine Sorge ist, dass er sich in eine Ecke manövriert, aus der er selber nicht mehr herauskommt“, sagte CSU-Chef Söder am Sonntag im ZDF-Sommerinterview in Nürnberg. Er mache sich „a bissl“ Sorge um Aiwanger, der auch bayerischer Wirtschaftsminister in Söders Kabinett ist.

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Söder betonte, es gehe dabei nicht um die Frage, ob er sich impfen lassen wolle oder nicht, dies stehe jedem frei. Aber der Sound und der Sprech dahinter seien problematisch. Wenn Aiwanger etwa von Nebenwirkungen spreche, bei dem ihm „die Spucke wegbleibt“ oder er beispielsweise sage, es sei nicht bewiesen, ob die Impfstoffe wirkten. „Da muss man aufpassen“, sagte Söder.

Söder: „Und dann wird es in der Tat schwierig”

Aiwanger verwende die gleiche Wortwahl wie AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel, sagte Söder und warnte Aiwanger, der wiederum Spitzenkandidat der Freien Wähler für die Bundestagswahl am 26. September ist, „an irgendeinem Rand“ nach Wählerstimmen zu fischen. „Das ist ein totaler Trugschluss. Die Leute wählen am Ende richtige Querdenker.“ Wenn Aiwanger sich aber in deren Nähe begebe, müsse er aufpassen, dann nicht auch als solcher identifiziert zu werden. „Und dann wird es in der Tat schwierig.“

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Söder verwies aber darauf, dass Aiwanger im bayerischen Kabinett bisher jeden Beschluss der Anti-Corona-Maßnahmen mitgetragen habe. Er sehe daher keinen Grund, Aiwanger aus dem Kabinett zu entlassen.

Zudem habe er das Gefühl, dass auch die Freien Wähler selbst „sehr unglücklich sind über seine Äußerungen“. Er wolle der Partei nun Zeit geben, die Lage selbst ein Stück weit zu reflektieren. Bemerkenswert sei aber auch die Reaktion der Wirtschaft, die sich klar gegen Aiwanger gestellt habe.

RND/dpa

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