FDP-Politikerin im RND-Interview

Strack-Zimmermann: „Angst hatte ich zu keinem Zeitpunkt“

Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), spricht bei der Sitzung des Bundestags.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), spricht bei der Sitzung des Bundestags.

Berlin. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), hat den Tag des Angriffs Russlands auf die Ukraine vor rund einem Jahr als unwirklichen Moment beschrieben. „Das war alles krass surreal“, sagte Strack-Zimmermann dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

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In einer Sondersitzung des Verteidigungsausschusses an diesem Tag sei die Stimmung angespannt gewesen. „Jedem war klar, dass da etwas ganz Entsetzliches und Folgenschweres passiert.“ Sie sei selbst tief betroffen gewesen. „Als ich nach der Sitzung Berlin verließ, war mein Herz schwer“, sagte Strack-Zimmermann. Sie habe sich aber in dem Jahr seit dem Angriff nie gefürchtet: „Angst hatte ich zu keinem Zeitpunkt.“

Vorsitzende des Verteidigungsausschuss des Bundestag Marie-Agnes Strack-Zimmermann.

„Es geht auch um unsere Freiheit“

Marie-Agnes Strack-Zimmermann kritisiert immer wieder die zögerliche Haltung des Kanzlers im Ukraine-Krieg. Im Interview spricht die FDP-Politikerin über die ersten Tage nach dem Angriff Russlands, ihre frühe Reise in die Ukraine und ein mögliches Ende des Krieges.

Dies könne daran liegen, dass sie ein positiver Mensch sei. Sie habe aber vor allem auch großes Vertrauen in Bundeswehr und Nato. „Ich war mir sicher, dass die Nato ein starker Schutzschirm für uns alle ist“, sagte Strack-Zimmermann.

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Strack-Zimmermann: Wenn Scholz nicht erklärt, übernehmen die Trolle die Kommunikation

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) rief Strack-Zimmermann unterdessen dazu auf, seine Entscheidungen gut zu erklären. „Er sollte es, auch um Gerüchten vorzubeugen, zum Beispiel, er wisse deutlich mehr als alle anderen, oder er würde von Russland erpresst“, sagte Strack-Zimmermann.

Der Verdacht der Erpressung sei absurd. „Das passiert aber, wenn man das Feld kommunikativ den Trollen überlässt“, sagte die FDP-Politikerin. Erneut kritisierte Strack-Zimmermann den Entscheidungsprozess über die Lieferung von Panzern an die Ukraine als zu langsam. „Durch die monatelange Debatte darüber haben wir kostbare Zeit verloren. Wenn bestimmte Waffen frühzeitig in der Ukraine gewesen wären, hätte es diese Stellungskämpfe, wie sie jetzt erfolgen, nicht gegeben“, sagte sie. Sie habe es auch bedauert, dass nach der Zeitenwenderede des Kanzlers wenige Tage nach dem Angriff Russlands „wochenlang erst einmal nichts passierte“.

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Strack-Zimmermann fügte hinzu: „Bis heute ist mir das ein Rätsel.“ Sie hätte sich gewünscht, dass Deutschland „eine sichtbare Vorreiterrolle“ übernehme. „Ich hätte mir vorstellen können, dass Deutschland Vorschläge macht, was geliefert werden kann und soll“, sagte Strack-Zimmermann. „Ich weiß von allen Partnern, dass viele darauf gewartet haben, dass Deutschland diese Rolle annimmt. Aber wir reagieren nicht aus eigener Initiative heraus, sondern nur, wenn der Druck von außen zunimmt. Dadurch rennen wir der Lage immer hinterher.

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