Vor Sonderjury: Trump-Gefolgsleute sollen zu möglicher Wahl-Einflussnahme aussagen
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Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA, verlässt den Trump Tower (Archivbild).
© Quelle: Julia Nikhinson/AP/dpa
Atlanta. Vor einer Sonderjury im US-Staat Georgia sollen nach dem Willen der Anklage weitere Gefolgsleute von Ex-Präsident Donald Trump zu möglichen illegalen Versuchen der Einflussnahme auf das Ergebnis der Wahl 2020 aussagen.
Die Bezirksstaatsanwältin von Fulton County, Fani Willis, reichte am Donnerstag Anträge auf Vorladungen von Trumps früherem Stabschef Mark Meadows, der Anwältin Sidney Powell und Ex-Wahlkampfberater Boris Epshteyn ein. Auch James „Phil“ Waldron, einen Kontaktmann Meadows‘, will Willis vor der Sonderjury sehen. Da sie nicht in Georgia wohnen, muss die Staatsanwältin bei Richtern in Staaten, wo die Betroffenen ihren Lebensmittelmittelpunkt haben, die Vorladungen beantragen.
In ihrem Gesuch schrieb Willis, dass Meadows am 21. Dezember 2020 mit Trump und anderen Verbündeten des damaligen Präsidenten an einer Sitzung im Weißen Haus teilgenommen habe, bei der es um angeblichen Wahlbetrug und Beglaubigungen von Wahlleuten aus Georgia und anderen Staaten gegangen sei.
Trump nahm über 700 Seiten vertrauliche Dokumente mit
Die Menge an Verschlusssachen in Donald Trumps Anwesen Mar-a-Lago war offenbar enorm.
© Quelle: Reuters
„Überraschungsbesuch“ in Cobb County
Tags darauf sei Meadows zu einem „Überraschungsbesuch“ in Cobb County außerhalb von Atlanta erschienen, wo gerade eine Überprüfung von Unterschriften auf Briefwahlumschlägen stattgefunden habe, schrieb Willis. Der damalige Stabschef des Weißen Hauses habe darum gebeten, das Prozedere beobachten zu dürfen. Dies sei ihm jedoch verwehrt worden, da die Überprüfung nicht für die Öffentlichkeit zugänglich gewesen sei.
Ende 2020 und Anfang 2021 habe Meadows dann in Emails an Beamte im Justizministerium den Vorwurf erhoben, dass es im Staat Georgia und andernorts zu Wahlbetrug gekommen sei. Er habe um eine Untersuchung gebeten. Meadows sei am 2. Januar 2021 bei einem Telefonat zwischen Trump und Georgias Wahlbeauftragtem Brad Raffensperger dabei gewesen sein: In dem Gespräch soll der scheidende Präsident den Funktionär angehalten haben, Stimmen zu „finden“, um seine Niederlage in dem Staat noch umzukehren.
Trump behauptet nach wie vor, dass ihm der Wahlsieg entrissen worden sei - und das, obwohl Funktionäre auf Bundes- und Staatsebene, zahlreiche Gerichte, Kampagnenmitarbeiter und sogar mit William Barr sein eigener Justizminister betont haben, dass es keine Beweise für einen groß angelegten Wahlbetrug gegeben habe.
RND/AP