Selenskyj-Vertrauter: Deutschland soll Panzer zur Rückeroberung der Krim liefern
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Bei ukrainischen Angriffen auf die Krim im August setzte Kiew Moskau unter Druck.
© Quelle: Uncredited/Anonymous/AP/dpa
Hamburg. Michailo Podoljak, der engste Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, fordert die deutsche Bundesregierung auf, die Lieferung schwerer Waffen fortzusetzen, um damit auch die Krim zurückzuerobern. „Deutschland verfügt in großem Umfang über schwere gepanzerte Fahrzeuge sowie Leopard und Marder-Panzer. Die brauchen wir für die Gegenoffensive“, sagte Podoljak der „Zeit“.
Panzer seien „eine zentrale Waffe bei einem Angriff, um schnell einen großen Teil der Territorien zu befreien und die Kontrolle durch die eigene Armee sicherzustellen. Je schneller wir die Waffen bekommen, die wir brauchen, desto schneller endet dieser Krieg.“ Die Ukraine wolle auch die von Russland annektierte Halbinsel Krim zurückerobern, so Podoljak, denn „sollte Russland auf irgendeinem Teil des ukrainischen Territoriums bleiben, würde sich der Krieg irgendwann wieder ausweiten.“
Die Ukraine hat von westlichen Staaten wie Deutschland auch Kampf- und Schützenpanzer gefordert, die die Truppen bei Vorstößen und der Rückeroberung von Gebieten nutzen könnten und die für den Einsatz im direkten Gefecht gebaut sind. Schützenpanzer dienen dazu, Soldaten möglichst sicher ins Kampfgebiet zu transportieren und diese im Gefecht zu unterstützen. Bisher hat kein Nato-Land Kampfpanzer westlicher Bauart geliefert. Kanzler Olaf Scholz betont stets, dass es in dieser Frage keinen deutschen Alleingang geben werde.
Zudem befürwortet er eine mögliche Rolle der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel als Vermittlerin in einem künftigen Friedensprozess. Es sei jedoch noch nicht der richtige Zeitpunkt für Verhandlungen. „Verhandlungen kann es erst geben, wenn das gesamte Territorium der Ukraine befreit ist, inklusive der Krim. Jegliche Verhandlungen bis dahin würden nur eine Verlängerung des Krieges bedeuten.“
Selenskyj fordert russische Soldaten auf: „Flieht oder ergebt Euch“
Die Ukraine treibt ihren Vorstoß auf russische-kontrollierte Gebiete im Osten des Landes voran. Präsident Selenskyj sagte, die Besatzer seien in Panik.
© Quelle: Reuters
Zwar habe Merkel „die wirklichen Absichten und das Wesen Russlands nicht tief genug verstanden“, wirft Podoljak der früheren Bundeskanzlerin vor. „Aber mir scheint, dass Frau Merkel die politische Wirklichkeit heute versteht.“
RND/dpa/scs