Verluste für Nationalisten bei Wahl in Bosnien
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Nach Auszählung von 85 Prozent der Stimmen führt im Rennen um den Sitz der muslimischen Bosnier im Staatspräsidium der Sozialdemokrat Denis Becirovic mit 57 Prozent der Stimmen, wie die Kommission am Montagvormittag in Sarajevo mitteilte.
© Quelle: Armin Durgut/AP/dpa
Sarajevo. Bei den Wahlen zum dreiköpfigen Staatspräsidium in Bosnien-Herzegowina zeichnen sich nach Angaben der Wahlkommission Niederlagen für zwei von drei nationalistischen Kandidaten ab. Nach Auszählung von 85 Prozent der Stimmen führt im Rennen um den Sitz der muslimischen Bosnier im Staatspräsidium der Sozialdemokrat Denis Becirovic mit 57 Prozent der Stimmen, wie die Kommission am Montagvormittag in Sarajevo mitteilte.
Er schlug damit den Vorsitzenden der unter den Bosniaken dominierenden muslimisch-nationalistischen SDA-Partei, Bakir Izetbegovic. Dieser konnte nur 38 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Damit wird zum ersten Mal seit zwölf Jahren kein SDA-Politiker im Staatspräsidium vertreten sein.
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Im Rennen um den kroatischen Sitz setzte sich der bisherige Amtsinhaber, der Reformer Zeljko Komsic, durch. Auf ihn entfielen 54 Prozent der Stimmen, auf seine Herausforderin von der nationalistischen HDZ, Borjana Kristo, 46 Prozent.
Der serbische Sitz dürfte hingegen in den Händen von Nationalisten bleiben. Die Kandidatin der im serbischen Landesteil regierenden SNSD, Zeljka Cvijanovic, kam auf 53 Prozent der Stimmen. Sie ist eine Vertraute des serbischen Separatisten Milorad Dodik, der bislang den serbischen Sitz im Staatspräsidium innehatte. Er kandidierte diesmal für den Präsidentenposten im serbischen Landesteil.
Für diese Wahl lagen am Montagvormittag noch keine Ergebnisse vor. Sowohl Dodik als auch die moderat-konservative Wirtschaftsprofessorin Jelena Trivic beanspruchten in der Wahlnacht den Sieg für sich.
Neben dem Staatspräsidium wählten die Bürger Bosniens am Sonntag auch das Bundesparlament, die Parlamente in den beiden weitgehend selbstständigen Landesteilen, die Präsidentschaft in der Serbischen Republik (RS) und die Kantonsverwaltungen in der bosnisch-kroatischen Föderation (FBiH).
RND/dpa