Nordafrikanische und arabische Länder sind auf ukrainisches Getreide angewiesen – aber das steckt in den blockierten Schwarzmeerhäfen der Ukraine fest. Landwirte und Händler ringen um Alternativrouten. Die bringen aber weitere Probleme mit sich.
Als die Angst vor russischen Angriffen nach den ersten Kriegstagen verflogen war, wurde auf den Äckern nahe der Stadt Lwiw weitergearbeitet. Rund 25 ukrainische Mitarbeiter von Landwirt Tim Nandelstädt und seinem Geschäftspartner Torben Reelfs bestellten die Felder, obwohl der Diesel für Fahrzeuge und Maschinen immer wieder knapp war. Nach den existenziellen Fragen zu Kriegsbeginn muss Nandelstädt sich nun darum kümmern, was mit dem Getreide passiert, wenn es geerntet wurde, erzählt er im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Die Getreidesilos in der Ukraine sind gut gefüllt, die Versorgungslage besser als zunächst von der Regierung erwartet. Wenn die Ernte ansteht, drohen die Lager überzulaufen – denn aus dem Land findet das Getreide im Moment nicht. Vor dem russischen Angriff auf die Ukraine war das Land der fünftgrößte Exporteur von Weizen, jetzt steht der Handel nahezu still.