Putin: USA wollen „Hegemonie bewahren“ – und heizen deshalb Feindseligkeiten in der Ukraine an
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Russlands Präsident Wladimir Putin spricht auf der 10. Moskauer Konferenz zur Internationalen Sicherheit per Videobotschaft zu den Teilnehmern.
© Quelle: IMAGO/ITAR-TASS
Moskau. Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Vereinigten Staaten vorgeworfen, zum Schutz ihrer weltweiten Vorherrschaft die Feindseligkeiten in der Ukraine anzuheizen. In einer Rede vor den Teilnehmern einer Sicherheitskonferenz bekräftigte Putin am Dienstag, er habe Soldaten in die Ukraine geschickt, weil die US-Regierung das Land zu einem antirussischen Bollwerk gemacht habe.
„Sie brauchen Konflikte, um ihre Hegemonie zu bewahren“, sagte Putin über die USA. „Deshalb haben sie das ukrainische Volk zu Kanonenfutter gemacht.“ Die Lage in der Ukraine zeige, dass die Vereinigten Staaten den Konflikt in die Länge ziehen wollten. Genauso handelten sie in Asien, Afrika und Lateinamerika. An der Konferenz nahmen militärische Vertreter aus den drei Weltregionen teil.
Putin zog auch Parallelen zwischen der Unterstützung der USA für die Ukraine und dem jüngsten Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan. Beides sei Teil eines amerikanischen Versuchs, globale Instabilität zu schüren. „Das amerikanische Abenteuer in Taiwan war nicht nur ein Ausflug einer unverantwortlichen Politikerin“, sagte der russische Präsident. Es sei Teil einer US-Strategie, die darauf abziele, die Lage zu destabilisieren und Chaos in der Region und der ganzen Welt zu schaffen. Putin sprach von einer Missachtung der Souveränität eines anderen Landes.
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Putin: „Die Ära der unipolaren Weltordnung nähert sich ihrem Ende“
Er behauptete, „westliche globalistische Eliten“ versuchten, die Schuld für ihr eigenes Versagen auf Russland und China abzuwälzen. Dieses Modell sei aber dem Untergang geweiht. „Die Ära der unipolaren Weltordnung nähert sich ihrem Ende“, fügte er hinzu.
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Einem Briten, einem Kroaten und einem Schweden, die auf Seiten der Ukraine gekämpft haben sollen, droht laut russischen Medien die Todesstrafe.
© Quelle: Reuters
Auf der Konferenz meldete sich auch der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu zu Wort. Die Unterstützung der westlichen Verbündeten der Ukraine gehe über Waffenlieferungen hinaus, sagte er. „Westliche Nachrichtendienste haben nicht nur Zielkoordinaten für den Abschuss von Angriffen geliefert, sondern westliche Spezialisten haben auch die Eingabe dieser Daten in Waffensysteme überwacht“, sagte Schoigu.
Der Minister wies Befürchtungen zurück, Russland könne in dem Konflikt nukleare oder chemische Waffen einsetzen. Das sei eine Lüge. „Aus militärischer Sicht gibt es keine Notwendigkeit für den Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine, um die erklärten Ziele zu erreichen“, sagte Schoigu. „Die Hauptaufgabe der russischen Nuklearstreitkräfte ist die Abschreckung gegen einen nuklearen Angriff.“ Zudem habe Moskau seine Chemiewaffen im Einklang mit internationalen Verpflichtungen vollständig vernichtet.
RND/AP