Wurde Pelosi in eine Falle gelockt? US-Demokratin muss sich nach Friseurtermin erklären
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Nancy Pelosi, die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, muss sich wegen eines Friseurtermins verantworten, den sie trotz Corona-Verbots in San Francisco wahrgenommen hatte.
© Quelle: Eric Risberg/AP/dpa
San Francisco. Die demokratische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hat einen Termin in einem Haarstudio trotz Corona-Verbots verteidigt. Sie übernehme die Verantwortung dafür, auf die Angabe der Einrichtung in San Francisco vertraut zu haben, dass sie alleine zu einem Termin kommen könne, obwohl die Stadt wegen der Pandemie noch keine Dienstleistungen dieser Art drinnen erlaubt, sagte Pelosi am Mittwoch. Ihr Besuch dort am Montag sei aber eine Falle gewesen. Das Haarstudio schulde ihr eine Entschuldigung.
Auch ein Anwalt des Friseurs, der sich um Pelosis Haare gekümmert hatte, teilte mit, dass es sich offenbar um eine Falle handele. Sein Mandant habe am Vortag die Genehmigung der Besitzerin des Haarstudios für den Termin bekommen, teilte Anwalt Matthew Soleimanpour mit. Während des Telefonats habe die Besitzerin “mehrere giftige und aufstachelnde Kommentare über die Vorsitzende Pelosi gemacht”, teilte Soleimanpour mit.
Friseurbesuch bei Fox zu sehen
Pelosi war in die Bredouille geraten, nachdem der konservative Nachrichtensender Fox News Aufnahmen einer Überwachungskamera des Haarstudios ausgestrahlt hatte, in denen Pelosi mit Mundschutz um den Hals und nicht über Nase und Mund sowie mit nassen Haaren durch das Studio läuft. Ein maskierter Stylist folgt ihr. US-Präsident Donald Trump und andere Kritiker bezeichneten Pelosi als Heuchlerin. Sie wollten wissen, weshalb Pelosi die Regeln im Zusammenhang mit dem Coronavirus in ihrer Heimatstadt San Francisco nicht kenne.
Haarstudiobesitzerin verurteilt Pelosi
Die Besitzerin des Studios in einem gehobenen Bezirk von San Francisco, Erica Kious, sagte Fox News, sie vermiete Stühle an Stylisten. Einer von ihnen habe ihr im Vorfeld gesagt, dass Pelosi die Haare gewaschen und geföhnt bekommen wolle. Sie betrachte es als “Schlag ins Gesicht” für angeschlagene Geschäftsbesitzer, dass die Demokratin sich ihre Haare machen lasse, teilte Kious mit.
Soleimanpour teilte mit, Kious biete laut Fotos und anderen Informationen seit mindestens April Dienstleistungen drinnen an, ohne einen Mundschutz zu tragen. Sie habe Stylisten zudem beinahe zur Arbeit gezwungen.
Pelosi antwortete auf eine Reporterfrage danach, wieso sie in dem Videoclip keinen Mundschutz trage, dass sie darin “gerade die Haare gewaschen bekommen” habe. “Ich trage keinen Mundschutz, wenn ich mir die Haare wasche. Tragen Sie einen Mundschutz, wenn Sie sich die Haare waschen? Ich habe immer einen Mundschutz”, sagte Pelosi.
RND/dpa