Bruce Willis erkrankt: Was ist Aphasie?
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/B6QM5IHCAJCF7KIKBXWW3VXQS4.jpeg)
US-Schauspieler Bruce Willis.
© Quelle: Charles Sykes/Invision/AP/dpa
New York. Eine Aphasie beeinträchtigt Fähigkeiten wie das Sprechen, Lesen oder Schreiben. Sie ist oft das Resultat eines Schlaganfalls oder einer Kopfverletzung, kann sich aber auch schleichend entwickeln, etwa durch einen Hirntumor oder eine Krankheit wie Alzheimer, die degenerative Schäden am Hirn verursacht. Sprachtherapie und das Erlernen nonverbaler Kommunikationsmittel sind die gängigsten Therapien. Was bei Bruce Willis die Ursache war, teilte seine Familie nicht mit.
In den USA sind nach Schätzung der Nationalen Aphasie-Vereinigung zwei Millionen Menschen von der Krankheit betroffen, also rund 0,6 Prozent der Bevölkerung. Jährlich kommen fast 180.000 Neuerkrankte hinzu. In Deutschland sind nach Angaben des Bundesverbandes Aphasie mehr als 100 000 Menschen von der Krankheit betroffen.
Actionheld Bruce Willis beendet Karriere wegen Krankheit
Als Actionheld wurde Bruce Willis berühmt, doch jetzt beendet der Hollywoodstar überraschend seine Karriere – mit 67 Jahren.
© Quelle: dpa
Keine Auswirkungen auf den Verstand
Für einen Schauspieler würde die Krankheit ein besonders großes Problem darstellen, sagte die Expertin Brenda Rapp von der Johns Hopkins University. „Sie können sich vorstellen, wie frustrierend es ist, wenn man Worte nicht finden kann, wenn man Worte nicht in Sätze fügen kann, wenn man seinen Mund nicht dazu bringen kann, die Laute zu machen, die man machen will.“ Auf den Verstand hat die Aphasie keine Auswirkung. Einigen Betroffenen geht es schon nach wenigen Monaten wieder deutlich besser. Andere müssen sich neue Möglichkeiten suchen, mit ihrer Umwelt zu kommunizieren.
Für viele ist es nur noch schwer möglich, sich in eine angeregte Diskussion einzubringen. Die Einschränkungen in der sozialen Kommunikation sind seelisch schwer zu verarbeiten. Viele Patienten werden depressiv, verzweifelt oder auch aggressiv. Zur Behandlung werden logopädische und psychologische Therapien eingesetzt.
Auch neue Formen der Sprachtherapie werden getestet, um Erkrankten zu helfen. Erprobt werden zudem neuartige, nichtinvasive Methoden wie etwa eine, bei der magnetische Impulse Gehirnzellen stimulieren.
RND/AP und dpa