Queen Elizabeth II. und die Pferde: Ein Gastgeschenk aus Deutschland für 60.000 Euro
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Königin Elizabeth II. und Bundespräsident Walter Scheel beim Deutschlandbesuch der Monarchin im Jahr 1978 (Archivbild).
© Quelle: picture alliance / dpa
König Charles III. reist in dieser Woche nach Deutschland – starke Bilder und Momente sind da garantiert. Doch auch die Deutschlandbesuche seiner Mutter, Queen Elizabeth II., waren legendär und sind vielen in Erinnerung geblieben – nicht zuletzt den Organisatoren und Organisatorinnen der Bundesregierung. Denn die Aufenthalte der Royals sind schon immer mit einem großen Aufwand und hohen Kosten verbunden gewesen. Bislang vertrauliche Unterlagen der Bundesregierung und des Bundespräsidenten, die jetzt freigegeben wurden und dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ vorliegen, zeigen dies eindrucksvoll.
Besondere Ansprüche an Pferde aus Deutschland
Queen Elizabeth II. erwartete zu ihrem Staatsbesuch im Jahr 1978 ein ganz besonderes Geschenk: Dem damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel habe sie ausrichten lassen, er solle ihr zwei Pferde schenken. Als wäre das noch nicht genug, hatte die bekennende Pferdenärrin wohl auch ganz besondere Vorstellungen von den Tieren, so der „Spiegel“. Laut Akten habe sie einen Holsteiner, Größe 167 bis 169 Zentimeter geordert, Farbe mittelbraun, jedoch „nicht zu hell, auf keinen Fall zu dunkel“. Als zweites Tier habe sie sich einen Schimmel gewünscht, „möglichst weiß, auf keinen Fall schmutziges Grau“, Größe 166 bis 168 Zentimeter.
Laut eines Mittelsmannes der Majestät sei der Schimmel dafür bestimmt gewesen, die Staatskarosse in London zu ziehen. Mit dem Holsteiner habe sich Elisabeths Ehemann, Prinz Philip, laut „Spiegel“-Bericht für die Weltmeisterschaft im Gespannfahren qualifiziert.
Kostspieliges Gastgeschenk für die Queen
Die Königin habe häufiger Pferde von einem Züchter in Niedersachsen bezogen. Nun aber ging die Rechnung für die Tiere anlässlich des Staatsbesuchs Ende der 1970er-Jahre an die Bundesregierung. Und die habe laut „Spiegel“ für die beiden Vierbeiner umgerechnet stolze 60.000 Euro gezahlt. Ein derart teures Geschenk hatte bis dahin wohl noch kein Staatsoberhaupt erhalten. Deshalb habe der kostspielige Pferdehandel zu „erheblichen Beanstandungen“ des Bundesrechnungshofs geführt. Das Geschenk sei als übertrieben eingestuft worden, so der „Spiegel“.
Bundespräsident Scheel habe dem Kauf jedoch trotzdem zugestimmt. Der Grund: Er wollte den Besuch „für beide Seiten so angenehm wie möglich gestalten“.
Lang anhaltende Pferdeliebe im britischen Königshaus
Auch heute noch sind Pferde gern gesehene Geschenke bei den britischen Royals. Erst kürzlich habe Thronfolger King Charles III. ein Pferd aus Kanada geschenkt bekommen, berichtet der „Spiegel“. Die kanadische Polizei überlies dem König eine siebenjährige, schwarze Stute.
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Seit 1904 sei es Tradition im Commonwealth, dass die berittene Polizei Kanadas regelmäßig Pferde an die königliche Familie verschenke. Damals habe König Edward VII. (1841 bis 1910) der Einheit den königlichen Status verliehen und damit den Brauch eingeleitet, dass die dortige Polizei sich bis heute mit Pferden für die Auszeichnung erkenntlich zeige. Die verstorbene Königin Elizabeth II. habe während ihrer Amtszeit insgesamt acht Pferde aus Kanada erhalten, so der „Spiegel“.
RND/lin