Vergewaltigungsvorwürfe gegen Dieter Wedel: Opfer-Anwalt legt Beschwerde ein

Anwalt Stevens kritisiert die Münchner Staatsanwaltschaft für ihre langen Ermittlungen gegen den Regisseur Wedel (Foto).

Anwalt Stevens kritisiert die Münchner Staatsanwaltschaft für ihre langen Ermittlungen gegen den Regisseur Wedel (Foto).

München. Fast drei Jahre dauern die Ermittlungen gegen den Regisseur Dieter Wedel bereits - viel zu lang, findet die Schauspielerin Jany Tempel. Sie wirft Wedel („Der große Bellheim“) vor, er habe sie im Sommer 1996 in einem Münchner Hotel zum Sex gezwungen, als sie für eine Rolle vorsprechen wollte. „Die psychische Belastung, der ich durch das öffentlich gewordene Verfahren seit fast drei Jahren ausgesetzt bin, ist für mich kaum noch auszuhalten“, sagte sie der „Bild“-Zeitung (Donnerstagausgabe). „Für mich ist das die Hölle und grenzt an Körperverletzung.“ Wedel hatte die Anschuldigungen stets bestritten.

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Wegen der langen Ermittlungsdauer legte Tempels Anwalt am Dienstag Dienstaufsichtsbeschwerde ein. Die wiederholte Begründung der Staatsanwaltschaft, dass es wegen Zeugenvernehmungen im Ausland so lange dauere, sei angesichts von genau zwei entsprechenden Zeugen nicht nachzuvollziehen - zumal diese schon im Jahr 2018 befragt worden seien.

Staatsanwaltschaft unter Druck

Auf der Staatsanwaltschaft laste ein immenser politischer und gesellschaftlicher Druck, erläuterte Anwalt Alexander Stevens. „Deshalb glaube ich, dass die Staatsanwaltschaft München I das Verfahren ganz bewusst hinauszögert und darauf spekuliert, das Verfahren aufgrund des fortschreitenden Alters von Dieter Wedel (mittlerweile 81) „beenden“ zu können, ohne sich für oder gegen die MeToo-Bewegung stellen zu müssen.“

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Die Staatsanwaltschaft hatte angekündigt, dass die im Januar 2018 aufgenommenen Ermittlungen wohl nicht mehr in diesem Jahr abgeschlossen werden. Neben Tempel hatten drei Ex-Schauspielerinnen Wedel beschuldigt, sie in den 90er-Jahren sexuell bedrängt zu haben. Der Fall wurde der bekannteste in der deutschen #MeToo-Debatte, die 2017 ins Rollen gekommen war.

RND/dpa

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