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Chaos trotz Corona: Erste Skigebiete in Österreich wegen Überfüllung geschlossen

Ausflügler sind zum Skifahren auf dem Kasberg unterwegs. In Österreichs Skigebieten ist es am Wochenende teilweise sehr eng zugegangen.

Ausflügler sind zum Skifahren auf dem Kasberg unterwegs. In Österreichs Skigebieten ist es am Wochenende teilweise sehr eng zugegangen.

Obwohl Österreich erneut im Lockdown ist, durften viele Skilifte öffnen. Nachdem der Betrieb am Heiligabend und am ersten Feiertag eher ruhig anlief, wurde es ab dem zweiten Feiertag voller in den Skigebieten – zu voll in Zeiten der Corona-Pandemie, wo Abstandhalten das Gebot der Stunde ist.

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Ein Video aus Vorarlberg zeigte beispielsweise Gedränge an der Talstation des Sesselliftes Uga Express, gut besuchte Pisten und volle Parkplätze. Das sei daran gelegen, dass aufgrund der Schneelage noch nicht alle benachbarten Skigebiete geöffnet hatten, so hätten sich Gästeströme nach Damüls verlagert, zitiert der Österreichische Rundfunk den Seilbahn-Sprecher Andreas Gapp. In der Konsequenz gebe es nun verlängerte Anstellzonen und mehr Mitarbeiter, die auf das Abstandhalten achten. Außerdem wird den Wintersportlern geraten, dem Betriebsstart auszuweichen und erst etwas später anzureisen.

Skigebiete in Österreich ziehen die Notbremse und schließen

Diese Maßnahmen reichen andernorts nicht aus: Am Sonntag machten sich so viele Menschen auf den Weg Richtung Piste, dass sogar einige Skigebiete die Notbremse zogen und dichtmachten. Bereits am Vormittag schlossen die Skigebiete am Hauser Kaibling sowie St. Jakob im Walde in der Steiermark wegen Überfüllung, weitere Gäste durften nicht mehr anreisen.

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Etliche Autofahrer steckten infolge des großen Andrangs fest: „In Fahrtrichtung Haus beziehungsweise Schladming gibt es derzeit aufgrund des Zustromes in die Schigebiete Stau auf allen Zufahrtsstraßen. Ein Ausweichen ist derzeit nicht möglich, es kommt zu langen Wartezeiten“, schrieb die Polizei Steiermark am Sonntagvormittag bei Twitter.

In Kärnten kündigte das Skigebiet Bodental bereits am Samstagabend eine Straßensperre für den gesamten Sonntag an. Der Grund: wildes Parken. Weil massenhaft Autos am Straßenrand teils „kreuz und quer“ abgestellt wurden, kamen Feuerwehr- oder Rettungswagen teilweise nicht mehr durch, berichtet der Österreichische Rundfunk.

Bilder von Gedränge und langen Schlangen vor den Skiliften gab es auch aus Vorarlberg und Oberösterreich. „Liebe Pistenfans – die Parkplätze sind bereits ausgelastet – bitte den Skitag auf Nachmittag oder einen anderen Tag verschieben!“, appellierten etwa die Betreiber der Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen auf Facebook. Die Skigebiete Hinterstoder, Wurzeralm und Kasberg waren am Sonntagmittag voll, Autos wurden an der Taleinfahrt abgewiesen.

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Semmering: Erst Absperrgitter, jetzt gesperrte Rodelwiesen

Am Semmering in Niederösterreich waren bereits am zweiten Weihnachtsfeiertag 250 Absperrgitter aufgestellt worden, weil der Andrang zu groß war. So sollte erreicht werden, dass nur eine begrenzte Zahl an Menschen in das Gebiet kommt. Doch trotz dieser Maßnahmen, Durchsagen und entsprechender Schilder wurden die Abstandsregeln dort weiterhin nicht immer eingehalten.

Fahrzeuge sind auf einem Parkplatz am Kasberg abgestellt. Am Wochenende gab es bei strahlendem Sonnenschein teils so große Verkehrsstaus, dass einige die Notbremse zogen und den Zutritt sperrten.

Fahrzeuge sind auf einem Parkplatz am Kasberg abgestellt. Am Wochenende gab es bei strahlendem Sonnenschein teils so große Verkehrsstaus, dass einige die Notbremse zogen und den Zutritt sperrten.

„Zeitweise hat sich auf mehr als 1,7 Kilometern auf beiden Seiten Auto an Auto gereiht“, so der Bürgermeister der Gemeinde Semmering, Hermann Doppelreiter (ÖVP), gegenüber Radio Niederösterreich. Daher sperrt die Gemeinde nun die Rodelwiesen, für Sonntag gibt es auch für Skifahrer keine Tickets mehr. Die Semmering-Hirschenkogel Bergbahnen fuhren aber weiter. Wer vorher online gebucht hatte, konnte die Tickets nutzen. Die Seilbahnen haben ihre maximale Gästeanzahl wegen der Corona-Abstandsregeln auf weniger als die Hälfte reduziert.

Skigebiet Ischgl bleibt weiterhin geschlossen

An Weihnachten waren viele Skigebiete in Österreich gestartet, allerdings ohne Saalbach-Hinterglemm und Ischgl. In Ischgl, zu Beginn der Pandemie Corona-Hotspot, bleibt das Skigebiet wegen des grenzüberschreitende Charakters zu. Wer auf Skiern in die Schweiz hinüberfahre, müsse den Corona-Regeln zufolge nach der Rückkehr auf die Piste in Österreich in Quarantäne, hieß es.

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Quarantäne für deutsche Touristen in Österreich

Für Deutsche ist der Skiurlaub in Österreich nur schwer möglich – für Anreisende aus dem Ausland gilt eine zehntägige Quarantänepflicht, was die meisten Touristen abschreckt. Zudem sind die besonders wirksamen FFP2-Masken als Mund- und Nasenschutz für alle Skifahrer über 14 Jahre vorgeschrieben, die Gondeln oder Lifte benutzen oder anstehen müssen.

Umgekehrt gilt Österreich auch aus deutscher Sicht als Corona-Risikogebiet – mit Ausnahme der Gemeinden Jungholz und Mittelberg / Kleinwalsertal stehen alle Regionen auf der entsprechenden Liste des Robert-Koch-Institutes. Damit gilt die Quarantänepflicht bei Rückkehr (außer in NRW). Nicht einmal ein Tagesausflug von Bayern ins Nachbarland ist ohne weiteres nötig, auch dann müssen Touristen nach der Rückkehr zehn Tage in häusliche Isolation.

RND/gei/dpa

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