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In 2,5 Stunden nach Prag – durch Deutschlands längsten Bahntunnel

ICE in voller Fahrt.

Ist der Tunnel fertig, können die ICE in nur 2,5 Stunden von Berlin nach Prag rauschen.

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Von Berlin nach Prag in nur zweieinhalb Stunden? Das klingt schnell – und ist es auch: Die Deutsche Bahn will Reisende mit 200 Kilometern pro Stunde von der deutschen Hauptstadt in die tschechische bringen. Möglich machen soll das der längste Eisenbahntunnel Deutschlands.

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Der Erzgebirgstunnel ist Teil des Großprojekts einer ganz neuen Bahnstrecke entlang der deutsch-tschechischen Grenze. Und die wird laut der Deutschen Bahn auch dringend gebraucht: „Die bisherige Strecke im Elbtal hat die Grenzen ihrer Kapazität erreicht“, heißt es aus dem Unternehmen. Die Hochgeschwindigkeitsstrecke soll zwischen Dresdens Nachbarort Heidenau und dem tschechischen Ústí nad Labem entstehen und etwa 43 Kilometer lang sein. Die Personenzüge sollen auf deutscher Seite bis zu 200 Kilometer pro Stunde schnell fahren, auf tschechischer Seite sollen sie sogar Geschwindigkeiten von bis zu 320 Kilometer pro Stunde erreichen. Die Verantwortlichen auf tschechischer Seite planen ebenfalls Neu- und Ausbauten auf der Strecke bis nach Prag.

Mit dem Zug von der Nordsee zum Mittelmeer

Die Strecke ist Teil eines Projekts, das sich einmal von der Nord- und Ostseeküste bis runter zum Schwarzen Meer und Mittelmeer erstreckt. Deshalb wird auch Güterverkehr durch den längsten Eisenbahntunnel Deutschlands rollen, allerdings mit nur höchstens 120 Kilometern pro Stunde.

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Karte, die die Bahnstrecke von Nord- und Ostsee bis zum Mittelmeer und Schwarzen Meer zeigt.

Der Streckenabschnitt mit dem längsten Bahntunnel ist Teil der großen Verbindung von Nord- nach Südeuropa.

Der Erzgebirgstunnel ist das Herzstück des Projektabschnitts in Sachsen, denn die Strecke führt direkt durchs Erzgebirge. Geplant ist ein mindestens 25 Kilometer langer Eisenbahntunnel, von dem sich etwa 14 Kilometer auf deutscher Seite befinden sollen.

Bei den Geschwindigkeiten von 200 Kilometern pro Stunde kann ein besonderes Phänomen entstehen, der sogenannte Tunnelknall. Der entsteht, wenn der Zug bei der Einfahrt mit derart hohem Tempo in den Tunnel einfährt und sich die Mikrodruckwellen, die er vor sich herschiebt, verdichten. Mit Schallgeschwindigkeit rollen diese vor dem Zug entlang und erzeugen am Tunnelende einen lauten Knall. Das will die Bahn vermeiden, indem sie Öffnungen für Entlüftungen am Eingang des Tunnels einbaut. Die Mikrodruckwellen werden dadurch minimiert und ein Knall bleibt aus.

Wann kommt der Erzgebirgstunnel?

Derzeit laufen noch die Planungen für die Strecke und den Tunnel und bis wirklich die ersten Reisenden auf diesem Weg von Berlin nach Prag fahren, wird es noch lange dauern: Erst 2024 soll eine bevorzugte Variante für den Tunnel feststehen, das Genehmigungsverfahren könnte sich bis 2028 hinziehen und mit den Bauarbeiten wird erst in den 2030er-Jahren begonnen.

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Wie Medien berichten, rechne die Bahn mit einer Bauzeit von rund 13 Jahren. Die Eröffnung von Deutschlands längstem Bahntunnel wird daher wohl nicht vor 2040 stattfinden.

Was müssen Reisende aktuell wissen? Alle wichtigen News für den Urlaub findest du beim reisereporter.

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