Mit diesen Regeln will Italien den Massentourismus einschränken
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Ein bekanntes Ziel auf Sardinien: Am Strand von La Pelosa soll die Zahl der Besucher auf 1500 am Tag begrenzt werden.
© Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn
Urlaub in Italien ist bei Deutschen nach wie vor sehr beliebt. Dem Ergebnis einer aktuellen Tourismusstudie zufolge planen in diesem Jahr sieben Prozent eine Reise in das südeuropäische Land.
Gute Nachrichten, will man meinen. Schließlich ist der Tourismus in Italien ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Doch an besonders beliebten Orten stellt man sich auch die Frage: Wie behält man angesichts der Massen an Urlauberinnen und Urlaubern die Kontrolle?
Sardinien: Eintrittsgebühr für Traumstrand La Pelosa
In Sardinien hat man darauf bereits vor einigen Jahren eine Antwort gefunden. Am weißen Sandstrand La Pelosa im Nordwesten der Insel ist die Besucherzahl auf 1500 begrenzt. Außerdem müssen Urlauberinnen und Urlauber während der Sommermonate Eintritt zahlen. 3,50 Euro kostet ein Ticket für Erwachsene. Für Kinder bis 12 Jahre ist der Zugang zum Strand kostenfrei.
Wer es bis zum Strand geschafft hat, muss sich an strenge Regeln halten: Wie auf der Website von La Pelosa zu lesen ist, ist es verboten, Sand, Muscheln und Steine mitzunehmen, Abfälle zu hinterlassen, zu rauchen und Shampoo zu benutzen. Außerdem muss der Sand an den Füßen vor dem Verlassen des Strandes abgewaschen werden und unter das Strandtuch muss eine Matte gelegt werden.
Lampedusa: Autos in der Hauptreisezeit verboten
Auch auf Lampedusa, Italiens südlichster Insel, sollen in den Sommermonaten strenge Regeln gelten. Wie die italienische Tageszeitung „Corriere della Serra“ berichtet, sollen von Ende Juli bis Anfang September keine Privatfahrzeuge auf die Insel eingeführt werden dürfen.
„Es gibt hier ungefähr 6700 Einwohner und letztes Jahr hatten wir über 200.000 Ankünfte“, zitiert die Zeitung Lampedusas Bürgermeister Filippo Mannino. 2023 wolle man deshalb in der Hauptreisezeit die Ankunft von Autos und Motorrädern von Nichtansässigen verbieten. Auf der Insel Linosa soll das Verbot sogar den gesamten Sommer lang gelten.
Diese Regeln gelten 2023 in Giglio in der Toskana
Auch auf der Insel Giglio in der Toskana sollen 2023 Beschränkungen für Fahrzeuge gelten. Allerdings nicht ganz so strenge wie im Süden. Wie die Touristeninformation auf ihrer Website mitteilt, müssen Urlauberinnen und Urlauber, die mit einem Auto oder einem Motorrad auf die Insel einreisen wollen, mindestens vier Nächte lang bleiben. Außerdem muss vor der Ankunft eine Selbstauskunft ausgefüllt werden.
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Das Küstendorf Giglio in der Toskana.
Wie unter anderem das italienische Portal „Guida Viaggi“ berichtet, sollen Urlauberinnen und Urlauber zudem eine Eintrittsgebühr zahlen müssen. Im Winter zwei Euro pro Person, im Sommer drei Euro.
Seit Jahren Eintrittsgebühr für Venedig geplant
In Venedig ist Massentourismus schon lange ein Problem. Im Vorkrisenjahr 2019 ächzte die Stadt unter 25 Millionen Besucherinnen und Besuchern. Viele Einheimische haben längst die Flucht ergriffen.
Damit Venedig nicht länger von Touristinnen und Touristen überrannt wird, plant die Lagunenstadt bereits seit Jahren eine Eintrittsgebühr. Doch der Starttermin wird immer wieder verschoben. Zuletzt sollte die Gebühr am 16. Januar 2023 eingeführt werden, nun soll sie frühestens im Sommer kommen.
In der Nebensaison soll der Eintritt drei Euro kosten und in der Hauptsaison zehn Euro betragen. Bezahlt werden soll mithilfe einer App.
Beschränkungen auch im Norden Italiens
Norditalien ist bei Reisenden ebenfalls sehr beliebt und so gelten auch in Südtirol im Sommer besondere Regelungen. Wie auf der Website Südtirol.com nachzulesen ist, bleibt die Zufahrt zum Pragser Wildsee vom 10. Juli bis zum 20. September für den Individualverkehr gesperrt.
„Dann ist das Tal nur zu Fuß, mit dem Rad, gegen Vorweis einer Parkplatzreservierung oder einer gültigen Durchfahrtsgenehmigung erreichbar“, heißt es auf der Homepage.
RND/jaf