Oberliga-Kicker entreißt Bergen den Sieg, Baabe geht komplett leer aus
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Der SV Waren feiert nach dem zwischenzeitlichen 2:0 durch Jens Wala (r.) in Baabe.
© Quelle: foto: Horst Schreiber
Baabe. Der SV Blau-Weiß Baabe spielte gut, blieb am Sonnabend aber ohne Punkte. Gegen den starken Aufsteiger SV Waren verloren die Inselkicker mit 0:3. „Wo könnten wir stehen, wenn wir unsere Chancen machen“, haderte Philip Birk nach dem 18. Punktspiel in der Landesliga Ost. Zwar dauerte es lange, bis sich die Baaber diese Chancen erspielten, zwischenzeitlich hätten sie aber den Ausgleich verdient gehabt. Doch letztlich sei der Sieg für Waren verdient, meint Gäste-Akteur Kai Johannsen, der gestand dass die Müritzer die zweieinhalbstündige Fahrt nach Rügen mit mulmigen Gefühl angetreten sind. Zu elft quälte sich der neue Tabellenzweite in Baabe zum Erfolg.
Denn abgesehen von dem Führungstreffer aus der 9. Minute passierte vor den Toren wenig in Halbzeit eins. Warens Guido Timper nutzte ein Abstimmungsfehler in der Baaber Hintermannschaft und schob eine Hereingabe vom linken Strafraumecke ein. Den zweiten Schockmoment überstanden die Hausherren: Ein Warener Eckball landete direkt auf der Latte. Die Blau-Weißen waren um einen spielerischen Aufbau bemüht und verteilten die Bälle bevorzugt auf Linksaußen. Bei den Gästen klappte überraschend wenig im Zusammenspiel. Das sah auch Kapitän Timper, der seine Nebenleute zusammenstauchte: „Los, lass noch mal was machen hier!“
Die Ansprache verpuffte. Ein überhartes Zeichen setzte dagegen Mario Loewenau, der Paul-Christoph Hänsel seine Stollen ein den Rücken rammte. Der Kapitän, der den im Urlaub weilenden Nico Offermann vertrat, konnte weitermachen – bis zur 77. Minute. Denn nach dem 0:2, das Jens Wala per Kopf nach Freistoß aus dem Halbfeld besorgte (71.), blies Baabes Trainer Robert Fröhlich zum Offensivangriff und brachte drei frische Kräfte. Hänsel schmiss die Kapitänsbinde bei seiner Auswechslungs aufs Spielfeld. „Das war der Ärger über meine Leistung“, versicherte Hänsel.
Ärgern dürfte sich der Mittelfeldmann auch über die ungenutzten Chancen vor dem 0:2. So lief Bryan Wolski zweimal über links frei Richtung Tor, zielte aber zu ungenau. Ein Florian-Fründt-Fernschuss war zwar wuchtig aber zu unplatziert. „Heute hat die Konsequenz in der letzten Aktion gefehlt. Mir fallen zwei, drei Aktionen ein, in denen mehr drin gewesen war“, resümierte Hänsel und stellte ernüchtert: „Und dann kriegt man eben die Dinger hinten. Das 0:1 und 0:2 waren vermeidbar.“
Das 0:3 dagegen schwierig zu verteidigen: Ein Klärungsversuch nach Warener Tempodribbling von links ins Zentrum wird zur Vorlage für den tief gestarteten Jens Wala, der einnetzte (89.). Die kurzzeitige Irritation, die der Schiedsrichterassistent durch Anzeigen von Abseits verursachte, wurde nach kurzer Besprechung der Unparteiischen aufgehoben und das Tor für gültig erklärt – die unfreiwillige Vorlage kam vom Gegner.
Für den SV Blau-Weiß Baabe geht es am kommenden Wochenende zum „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen den Tabellennachbarn Blau-Weiß Greifswald.
Ebenfalls weiter unter Druck steht der VfL Bergen. Trotz einer Führung bis in die Nachspielzeit konnte der VfL bei der zweiten Mannschaft des Greifswalder FC keine drei Punkte einfahren. Zwei Minuten über der Zeit glich Oberliga-Leihgabe Marco Kröger per direkt verwandeltem Freistoß den Führungstreffer von Matthias Sandhop (34.) aus und sorgte damit für das dritte Unentschieden des VfL in vier Rückrundenspielen.
„Ich hätte es der Mannschaft natürlich gewünscht, dass sie das 1:0 auch bis zum Schlusspfiff halten kann“, sagte VfL-Coach Martin Handschug und fügte an: „Wir gehen seit Saisonbeginn quasi jedes Mal mit einer anderen Mannschaft in die Partien – ich habe heute wieder zehn verletzte Spieler. Auch, wenn ein 2:0 möglich gewesen wäre, können wir mit dem Punkt nur zufrieden sein.“
Von Horst Schreiber
OZ