Mittelamerika

In Mittelamerika hat der zum Tropensturm abgeschwächte Hurricane „Julia“ schwere Verwüstungen angerichtet. Mindestens 28 Menschen starben. Besonders betroffen waren Guatemala und El Salvador.

Tropensturm „Julia“ hat in Mittelamerika Erdrutsche und Überschwemmungen mit mindestens 20 Toten verursacht. Nach ersten Behördenangaben vom Montag kamen acht Menschen in Guatemala und neun Menschen in El Salvador ums Leben. Drei Menschen wurden Medienberichten zufolge in Honduras getötet.

Ganz Mittelamerika bekommt den Sturm „Julia“ zu spüren. Im südamerikanischen Venezuela sterben mindestens 22 Menschen bei einem Erdrutsch, Dutzende werden unter dem Schlamm gesucht. Ein schweres Unwetter jagt das nächste in der Karibik.

Noch bis Freitag dauert das Gipfeltreffen der nord-, mittel- und südamerikanischen Staaten. US-Präsident Biden hat dabei erneut zur Demokratisierung des Kontinents aufgerufen. Doch angesichts von Streitigkeiten um die Teilnahme einiger Staaten könnten seine Bemühungen verpuffen.

In Honduras sind sechs Umweltaktivisten in einem umstrittenen Gerichtsverfahren verurteilt worden. Ihnen wird vorgeworfen, bei einem Protest gegen den Bau einer Eisenoxidmine im Jahr 2018 einen Mitarbeiter der Freiheit beraubt zu haben. Die Verurteilten waren Finalisten für den Sacharow-Menschenrechtspreis; Amnesty International hält das Urteil für „ungeheuerlich“.

Seine ernst zu nehmenden Rivalen hatte Daniel Ortega vor der Wahl ins Gefängnis stecken lassen. Nun liegt Ortega bei den Präsidentschaftswahlen offenbar uneinholbar vorn. Die USA verurteilen „Pantomimenwahl“, der EU-Außenbeauftragte droht mit härteren Sanktionen.

In Nicaragua startet am Sonntag eine höchst umstrittene Wahl. Präsident Daniel Ortega strebt seine vierte Amtszeit in Folge an. Sieben Anwärter auf das Präsidentenamt wurden verhaftet oder unter Hausarrest gestellt.

Am Wochenende ist auf der Insel Guanaja vor Honduras ein großes Feuer ausgebrochen. Hunderte Familien haben in den Flammen ihre Häuser verloren. Nun ist die Brandursache gefunden, wie die Zivilschutzbehörde mitteilte.

4000 Menschen sind von dem Brand direkt betroffen, Dutzende Häuser werden zerstört. Die Hitze beeinträchtigt die Arbeiten der Einsatzkräfte. Nach stundenlangem Kampf gelingt es ihnen, das Feuer zu löschen. Rund 500 000 Liter Wasser sind dafür notwendig.

Die politische Lage in Haiti bleibt unübersichtlich. Der Interims-Ministerpräsident Ariel Henry hat nun Wahlen sowie ein Verfassungsreferendum angekündigt. Das Referendum soll im kommenden Februar stattfinden, eine Wahlkommission soll das Datum für Neuwahlen festlegen.

Der ehemalige Präsident El Salvadors, Salvador Sánchez Cerén, wird per Haftbefehl gesucht. 351 Millionen Dollar aus staatlichen Mitteln sollen unter der Beteiligung Sánchez Ceréns abgezweigt worden seien. Sánchez Cerén reiht sich damit in die lange Tradition von Korruptionsvorwürfen gegen Ex-Präsidenten seines Landes ein.

Die sandinistische Revolution Ende der 70er Jahre in Nicaragua galt als Gegenentwurf zu einem kalten kapitalistischen System. Doch in dem mittelamerikanischen Land lässt Diktator Daniel Ortega seine Rivalen und sogar ehemalige Mitstreiter verhaften. Nicht nur die Ex-Guerilleros fühlen sich an dunkle Zeiten erinnert.

Die USA und Mexiko haben sich auf ein gemeinsames Vorgehen gegen die Fluchtursachen in Mittelamerika geeinigt. Arbeitslosigkeit, Entwaldung, Korruption und Gewalt sind Gründe, die in dieser Region viele Menschen zur Flucht bewegen. Nach der Amtsübernahme Joe Bidens nahm die Zahl der Migranten, die in die USA wollen, nochmals zu.

In El Salvador ist es zu einem tragischen Surfunglück gekommen. Die 22 Jahre alte Katherine Díaz wurde während eines Surftrainings von einem Blitz getroffen und getötet. Die junge Frau galt als aufstrebendes Talent im Surfsport.

Die Strafen sind drastisch, die Taten auch: Bandenmitglieder in El Salvador sind bis zu 109 Jahre Haftstrafe verurteilt worden. Ihnen werden zehn Morde in der Hauptstadt zur Last gelegt. Die Regierung will die mächtigen Kartelle zerschlagen.