Koffer weg? So beugen Sie vor!
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/E5JWMEIX3EGGOTWSCNBGHAYQDE.jpg)
Personalmangel an Flughäfen: Wie hier in Hamburg bleiben Koffer stehen wegen Personalmangels. In Hannover sind es allerdings andere Gründe, hier will der Flughafen auch keine türkischen Aushilfskräfte. Bodenpersonal sei genug da, es fehle beim Sicherheitspersonal, für das die Bundespolizei zuständig ist.
© Quelle: Jonas Walzberg/dpa-Archiv
Wer am Flughafen schon einmal vergeblich am Gepäckband auf den eigenen Koffer wartete, der weiß, wovon ich rede: Das bedeutet eine Menge Ärger.
Im Moment sind viele Reisende betroffen, an Europas Flughäfen geht‘s drunter und drüber. Die gute Nachricht: Etwa 19 von 20 verschluderten Koffern tauchen wieder auf – aber oft erst nach vielen Tagen. In meinem Fall waren es zwölf.
Besonders wichtig: Melden Sie den Koffer sofort verloren, noch im Gepäckbereich bei dem „Lost & Found“-Schalter. Haben Sie diesen Bereich erst einmal verlassen, brauchen Sie womöglich einen Passierschein, um wieder reinzukommen.
Erstattung ist gedeckelt
Solange der Koffer unterwegs ist, dürfen Sie sich Notwendiges nachkaufen, also keinen Schnickschnack. Die Airlines erstatten Hygieneartikel und Medizin meist komplett, Kleidung meist zur Hälfte des Werts – aber nichts Luxuriöses. Manche Airline zahlt nur einen kleinen Tagessatz, das ist rechtlich nicht haltbar. Wenn Sie zum Beispiel wandern wollten und die Schuhe im Koffer waren, können Sie sich neue kaufen. Auch ein Anzug für die Hochzeitsfeier wäre zu rechtfertigen.
Falls die Airline nicht mitspielt, wenden Sie sich an die Schlichtungsstelle oder beauftragen sie einen von „Finanztip“ empfohlenen Inkassodienst. Generell ist die Erstattung auf rund 1450 Euro gedeckelt. Wer eine Pauschalreise macht und das fehlende Gepäck auch beim Veranstalter reklamiert, kann den Tagespreis für die Zeit ohne Koffer um etwa ein Viertel mindern.
Wäsche auf mehrere Koffer verteilen
Einige verstecken vorab elektronische Tracker wie „Air tags“ in ihrem Gepäck. Aber wozu? Den Standort bekommt die Airline ja selbst heraus. GPS-Tracker sind im Aufgabegepäck sogar verboten.
Meine Tipps: Schreiben Sie Namen und Mailadresse auf den Koffer – und kleben sie etwas Auffälliges drauf, damit er unterscheidbar ist. Packen Sie Zahnbürste, Medikamente und etwas Wäsche ins Handgepäck. Wenn Sie als Familie reisen, verteilen sie die Wäsche auf mehrere Koffer. Machen Sie vor dem Abflug Fotos von Koffer und Inhalt – und bewahren Sie alle Belege beim Kleiderkauf auf.
Matthias Urbach ist Vizechefredakteur des Geldratgebers „Finanztip“, der zur gleichnamigen Stiftung gehört. Er erklärt in der RND-Kolumne „Der Haushälter“ jeden Dienstag, worauf Verbraucherinnen und Verbraucher in Gelddingen achten sollten. Weitere Tipps gibt Urbach im wöchentlichen Verbraucher-Newsletter. Alle bisherigen Kolumnen-Beiträge finden Sie hier.