Hitze, Dürre, Fluten: drei wichtige Klimatipps für Hausbauer und -käufer
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Begrünte Dächer, hitze- und kältegedämmte Wände und Druckwassersichere Keller empfiehlt der Experte.
© Quelle: DIROG
Die Gluthitze am Wochenende war ein Ausblick auf die nahe Zukunft. Wir werden das immer häufiger erleben. Wer ein Haus baut oder eine Wohnung kauft, muss den Klimawandel inzwischen einplanen.
Denn der ist längst da. Und die Menschheit tut zu wenig, um die Erwärmung wenigstens auf 2 Grad zu deckeln, wie der jüngste Weltklimabericht feststellte. Schon jetzt haben wir das Erdklima um 1,1 Grad aufgeheizt, in Deutschland sogar um 1,6 Grad. Tun wir also weiter etwas dagegen. Stellen wir uns aber auch darauf ein: Dazu gehört, die Lage fürs Haus sorgfältiger auszuwählen. Der Klimawandel bringt nicht nur Hitze, er schürt die Extreme: mehr heftige Stürme, mehr Sturmfluten, mehr Starkregen – und trotzdem mehr Dürren im Sommer.
Überlegen Sie sich, ob das warme Klima etwa am Oberrhein oder in Brandenburg auch künftig was für Sie ist.
Matthias Urbach,
Vizechefredakteur des „Finanztip“
Eine Folge war am Wochenende nahe Potsdam zu beobachten: Wegen heftiger Waldbrände mussten Dörfer vorübergehend evakuiert werden. Die Wälder werden häufiger brennen, vor allem in Brandenburg.
Auch Innenstädte werden unattraktiver: Asphalt und Beton speichern die Hitze, so wird es 3 bis 4 Grad heißer als am Stadtrand – zuweilen bis zu 9 Grad.
Von Hochwasser bedrohte Lagen gab es schon immer, etwa an der Nordsee, an Elbe und Rhein. Starkregen kann künftig fast überall wüten: Riskant wird‘s bei Lagen am Hang, in Mulden oder an Seen – und selbst an kleinen Bächen.
Gegen Hitze, Kälte und Starkregen gewappnet sein
Meine Tipps: Überlegen Sie sich erstens, ob das warme Klima etwa am Oberrhein oder in Brandenburg auch künftig was für Sie ist. Sehr gut illustriert den Wandel die Karte „GIS-Immorisk“ des BBSR.
Googeln Sie zweitens „Starkregenkarte“ plus Ihren Wunschort. So sehen Sie, ob diese Lage gefährdet ist. NRW etwa hat das fürs ganze Bundesland zusammengefasst.
Und drittens: Bauen sie klimafest, da wo es sinnvoll ist. Dämmen Sie Ihr Haus so, dass es nicht nur Kälte, sondern auch Hitze trotzt. Begrünen Sie Fassade oder Dach. Machen Sie bei Starkregenrisiko den Keller druckwasserfest und schaffen Sie Sickerflächen.
Gute Vorschläge finden Sie im kostenlosen „Praxisratgeber Klimagerechtes Bauen“ vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu).
Matthias Urbach ist Vizechefredakteur des Geldratgebers „Finanztip“, der zur gleichnamigen Stiftung gehört. Er erklärt in der RND-Kolumne „Der Haushälter“ jeden Dienstag, worauf Verbraucherinnen und Verbraucher in Gelddingen achten sollten. Weitere Tipps gibt Urbach im wöchentlichen Verbraucher-Newsletter. Alle bisherigen Kolumnen-Beiträge finden Sie hier.