„Nicht jedes Weihnachtsgeschenk wird lieferbar sein“: Beschaffungsprobleme kommen im Einzelhandel an
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Der Handel wird in diesem Herbst mit Lieferengpässen zu kämpfen haben (Symbolbild).
© Quelle: imago images/ZUMA Wire
Berlin. Die Materialengpässe in der Wirtschaft kommen dem Ifo-Institut zufolge zunehmend auch im Handel an. „Es gibt Lieferprobleme im Einzelhandel, nicht jedes Weihnachtsgeschenk wird lieferbar sein“, sagte Ifo-Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe.
In der Industrie hätten sich die Materialengpässe im Oktober zwar nicht weiter verschärft. „Doch die Beschaffungsprobleme führen zu einer sinkenden Kapazitätsauslastung“, sagte der Experte. Besonders deutlich werde das in der Autobranche, der etwa Halbleiter fehlen. Hier sei die Kapazitätsauslastung von zuletzt 85,2 auf aktuell nur noch 78,2 Prozent gesunken.
Viele Unternehmen wollen nun ihre Preise anheben. „Der Druck auf die Preise bleibt bestehen“, sagte Wohlrabe. In der Industrie etwa wolle rund jedes zweite Unternehmen an der Preisschraube drehen. „Das ist ein Rekordwert“, sagte Wohlrabe. Auch mehr als jeder zweite Einzelhändler strebe Preiserhöhungen an.
Geschäftsklima wird schlechter
Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Unternehmen hat sich im Oktober zum vierten Mal in Folge verschlechtert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 97,7 Punkte von 98,9 Zählern im September wie das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut zu seiner Umfrage unter 9000 Führungskräften mitteilte. „Der deutschen Wirtschaft steht ein ungemütlicher Herbst bevor“, sagte Wohlrabe.
Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im laufenden vierten Quartal nur noch um etwa 0,5 Prozent zulegen.
RND/Reuters