Zu DDR-Zeiten war die Möbelproduktion im Nordosten ein wichtiger Industriezweig. In der Marktwirtschaft haben es nur wenige Firmen geschafft, erfolgreich zu sein. Wie ist ihnen das gelungen und woran sind die anderen gescheitert?
Rostock. Viel ist von den einst zahlreichen Möbelproduzenten im Land nicht übrig geblieben. Da gab es etwa das riesige Faserplattenwerk in Ribnitz-Damgarten, Küchenmöbel aus Güstrow, Polstermöbel aus Wismar. „Die Produktion von Wohnraummöbeln ist ein sehr kleiner Sektor geworden“, sagt Mirko Ohm, Geschäftsführer der Marlower Möbel GmbH, die ausschließlich Schulmöbel produziert. Als nennenswerte Möbelhersteller gibt es noch die Stralsunder Möbelwerke, Palmberg in Schönberg oder Mali in Warin. Einige Firmen liefern für den Schiffinnenausbau die Möbel, andere, wie Hanse-Ladenbau aus Kavelstorf bei Rostock, sind in anderen „Nischen“ erfolgreich.
Am Ende des 19. Jahrhunderts gab es überall im Land Tischlereien, Werkstätten und Stellmachereien – mit der steigenden Bevölkerungsanzahl stieg auch der Bedarf an Möbeln. Zu den ersten großen auf Möbel spezialisierte Unternehmen gehören Betriebe beispielsweise in Mirow, Greifswald, Grabow, Kröpelin, Güstrow, Stralsund oder Boizenburg.