Eine Minute Astro mit der OZ: Polarlichter
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Polarlicht am nächtlichen Himmel in Hessen.
© Quelle: dpa
Rostock. An der Ostseeküste sind sie recht selten zu sehen – die Polarlichter. „Und wenn sie zu sehen sind, schauen sie oft anders aus als im hohen Norden“, sagt Dr. Michael Danielides, Betreiber des einzigen mobilen Planetariums in MV.
„Gibt es bei uns Polarlichter, sehen sie meist wie rote diffuse Vorhänge dicht überm nördlichen Horizont aus.“ Gerade konnte man in Teilen Deutschlands Polarlichter beobachten, was selten der Fall ist. Sie können grün, blau, violett, rot und manchmal weiß aussehen.
„Polarlichter entstehen durch Kollision geladener Teilchen mit Neutralgas“, sagt der Fachmann. Die Teilchen stammen größtenteils von der Sonne und gelangen mit den sogenannten Sonnenwinden entlang von Magnetfeldlinien in die Hochatmosphäre der Erde. „Das in der Folge emittierte Licht, ist dann als Leuchterscheinung zu sehen.“
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Dr. Michael Danielides vom Zeiss-Planetarium mit Sternwarte in Demmin.
© Quelle: Klaus Amberger
Farbenspiel am nächtlichen Himmel
Je nachdem mit welchem Element die Kollisionen stattfinden, gibt es verschieden gefärbte Lichter. „Bei einem Zusammenprall mit Sauerstoff entsteht rotes Licht“, sagt Dr. Danielides. Prallen die Teilchen in niedriger Höhe von etwa 100 Kilometer mit Sauerstoff zusammen, leuchtet es grün, selten gelb. Wird Stickstoff vom Plasma getroffen, ist blaues und violettes Licht zu sehen. Das weiße Leuchten soll ein Mix aus grünem und Streulicht von Erde und Mond sein.
Polarlichter entstehen in einer Höhe von 80 bis 400 Kilometern. Das Magnetfeld des blauen Planeten lenkt einen Teil dieser hochenergetisch geladenen Teilchen zu den Polen ab. Nur dort schaffen es diese Teilchen in die Hochatmosphäre über den Polen (das sind die Cusp-Regionen wie sie im Fachjargon genannt werden). Deshalb seien die Lichter auch meist in hohen Breiten zu sehen, so der Experte.
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