Eine Minute Astronomie mit der OZ: Bringen Kometen Unglück?
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Der Komet Neowise am Nachthimmel. Alle 5000 bis 7000 Jahre kommt der Komet der Erde so nahe, dass er mit bloßem Auge zu erkennen ist.
© Quelle: dpa
Rostock. Kometen kündigen Katastrophen, Seuchen, Kriege oder den Tod von Königen an – so der Aberglaube vergangener Zeiten. „Kurz bevor Corona auftrat, kam der Komet C/2020 F3 (Neowise) für das bloße Auge in Sicht“, berichtet Michael Danielides (51), Betreiber des einzigen mobilen Planetariums in MV. Was sagt uns das? Etwa, dass Neowise die Corona-Pandemie angekündigt hat? „Wohl kaum. Es sagt lediglich, dass das Auftreten von den sogenannten Schweifsternen die Fantasie der Menschen anregt.“ Schaue man genauer in den Himmel, stelle man fest: Es sind nahezu immer mithilfe eines Feldstechers Kometen am Himmel zu finden.
„Kometen fliegen auf riesigen elliptischen Bahnen durch unser Sonnensystem“, sagt der Fachmann. Manche sind kurzzeitig zu sehen, andere wochenlang. „Kommen sie in die Nähe der Sonne, wärmen sie sich auf.“ Mit dem Effekt, dass sie Materie ausgasen. Vom Sonnenlicht angestrahlt, ist die Materie als Schweif zu sehen. „Jeder Komet hat übrigens zwei Schweife, die teilweise mit einfachen Fernrohren schön beobachtet werden können.“ Ein Schweif besteht aus Staub und Eis, der andere ist ein Plasmaschweif, bestehend aus geladenen Teilchen. „Die Schweife werden von Sonnenwinden weggepustet. Dabei hat der Plasmaschweif eine etwas andere Ausrichtung als der Staubschweif, der stets genau im Rücken des Kometen zu sehen ist.“
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Dr. Michael Danielides vom Zeiss-Planetarium mit Sternwarte in Demmin.
© Quelle: Klaus Amberger
Kometen fliegen periodisch durchs Sonnensystem. „Manche Kometen zerbrechen auch irgendwann“, sagt Dr. Danielides. Manchmal schlagen die Bruchstücke auf einem Planeten ein. Kollidiert die Erde mit den Überresten der Kometenschweife, dann entstehen Sternschnuppen. „Kometen werden deshalb als Väter der Sternschnuppen bezeichnet.“
OZ