Eine Minute Astronomie mit der OZ: Der verschmutzte Nachthimmel
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Die Venus und die Milchstraße sind hier am nächtlichen Himmel zu sehen.
© Quelle: dpa
Rostock. Rund 6000 Himmelsobjekte kann der Mensch mit bloßen Augen am nächtlichen Himmel erkennen. „In Mecklenburg-Vorpommern sind es bei guten Bedingungen immerhin noch 5000“, sagt Dr. Michael Danielides, Betreiber des einzigen mobilen Planetariums in MV. Eine wesentliche gute Bedingung für die Himmelsbeobachtung ist: Die sogenannte Lichtverschmutzung ist möglichst minimal oder gar nicht vorhanden.
„In Berlin sieht man nachts beim Blick in den Himmel vielleicht noch zwei, drei Sterne“, spitzt der Wissenschaftler die Situation zu. Denn all das Licht, dass nachts Städte und Dörfer erhellt, macht es schwer, mit bloßem Auge in einen funkelnden Nachthimmel zu schauen. „Dass jetzt zum Beispiel ab 22 Uhr die Schaufensterbeleuchtungen abgeschaltet werden müssen, hat zur Folge, dass wir hierzulande wieder die Milchstraße sehen können.“ Ein Teil der Lichtglocke, der Lichtverschmutzung, sei nach 22 Uhr verschwunden. „Das ist eine schöne Entwicklung“, meint Dr. Danielides. Denn die Herrlichkeit des nächtlichen Himmels werde wieder sichtbarer.
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Dr. Michael Danielides vom Zeiss-Planetarium mit Sternwarte in Demmin
© Quelle: Klaus Amberger
Selbst die Nachbargalaxie ist zu sehen
Ist die Nacht nur dunkel und sauber genug, könne der Mensch sogar den Andromedanebel, unsere benachbarte Galaxie, ohne technische Hilfsmittel erkennen – als kleinen Fleck. „Und das, obwohl die Andromedagalaxie mehr als zwei Millionen Lichtjahre von uns entfernt liegt“, berichtet der Fachmann. Das heißt, das mit Lichtgeschwindigkeit (gut 300 000 m/s oder mehr als eine Milliarde Kilometer pro Stunde) reisende Licht von unserer Nachbargalaxie ist erst nach zwei Millionen Jahren auf der Erde zu sehen. „Andromeda ist das entfernteste Objekt, das sich von der Erde aus mit bloßen Augen erkennen lässt.“
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