Überreste von Riesen-Papagei entdeckt - einzigartiger Fund

Rekonstruktion des Riesen-Papageis, der mit seinem Schnabel wohl alles knacken konnte was er wollte.

Rekonstruktion des Riesen-Papageis, der mit seinem Schnabel wohl alles knacken konnte was er wollte.

Adelaide. Bis zu einen Meter hoch und rund sieben Kilogramm schwer: Forscher haben Überreste des wohl größten jemals existierenden Papageien auf Neuseeland entdeckt. Der Vogel habe vor etwa 19 Millionen Jahren dort gelebt, berichten Forscher in den “Biology Letters” der britischen Royal Society. Mit seinem gewaltigen Schnabel habe er wohl alles was er wollte knacken können, vielleicht hätten sogar andere Papageien auf seinem Speiseplan gestanden, mutmaßen die Experten.

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“Neuseeland ist bekannt für seine gigantischen Vögel”, erläuterte Hauptautor Trevor Henry Worthy von der Flinders University in Adelaide. So habe es dort den flugunfähigen Laufvogel Moa gegeben, gigantische Gänse und Kranichvögel sowie riesige Adler. “Einen ausgestorbenen Riesen-Papagei aber hat bisher noch niemand gefunden, nirgendwo.”

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Riesentiere auf Inseln keine Seltenheit

Der nun entdeckte Vogel, der von den Forschern den Fachnamen Heracles inexpectatus bekam, war doppelt so groß wie der bisher größte bekannte Papagei, der vom Aussterben bedrohte, ebenfalls auf Neuseeland lebende Kakapo (Strigops habroptila). Riesenformen von Vögeln haben sich auf Inseln vielfach entwickelt. Beispiele sind der Dodo auf der Insel Mauritius, die Fidschi-Riesentaube, ein fast zwei Meter hoher Storch auf der indonesischen Insel Flores und riesige Schleiereulen in der Karibik. Die meisten der inzwischen längst ausgestorbenen Riesenarten waren flugunfähig.

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Auf die Fossilien des Herkules-Papageien - zwei unvollständige Unterschenkelknochen - war das Team in einem Gebiet nahe der ehemaligen Gold- und Kohlenstadt St. Bathans in der Region Otago gestoßen. Dort wurden schon etliche Vogelfossilien aus dem sogenannten Miozän vor etwa 23 Millionen bis 5 Millionen Jahren gefunden. “Wir graben dort seit 20 Jahren Fossilien aus, und jedes Jahr kommen neue Vogel- und andere Tierarten zutage”, sagte Worthy.

Grafik zum Größenvergleich: Elster, Mensch und der entdeckte ausgestorbene Riesenpapagei.

Grafik zum Größenvergleich: Elster, Mensch und der entdeckte ausgestorbene Riesenpapagei.

“Inselregel”: Anpassung der Tiere durch Körpergröße

Forscher haben eine Hypothese zur oft deutlich abweichenden Körpergröße von Tierarten auf Inseln im Meer: Der sogenannten Inselregel zufolge sind dort vor allem mittelgroße Tiere im Vorteil. Bei Vertretern von Tiergruppen, deren Arten üblicherweise sehr groß sind, entwickeln sich demnach auf Inseln eher kleinere Vertreter, wie etwa der Zwergelefant (Inselverzwergung). Bei Gruppen, die aus üblicherweise eher kleinen Arten bestehen, sind die auf Inseln lebenden Verwandten hingegen oft größer - bei den Vögeln oder den Landschildkröten zum Beispiel (Inselgigantismus). Ursache sind der Annahme zufolge verschiedene Faktoren, wie zum Beispiel begrenzte Nahrungsressourcen und mangelnder Druck durch Fressfeinde.

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RND/dpa

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